Im Vorfeld der Begegnung zwischen dem WAC und Altach stand ein Mann im Mittelpunkt, der gar nicht im Kader aufgeschienen ist. Die Rede ist von Stürmer Markus Pink, der von Chefcoach Didi Kühbauer nicht berücksichtigt wurde und dementsprechend auf der Tribüne Platz nehmen musste. Der Pischeldorfer war wenig überraschend alles andere als „amused“. Kühbauer setzte auf Rückkehrer Erik Kojzek, der heuer bewiesen hat, dass er ein Unterschiedsspieler sein kann.
Jene Devise, den „Heimfluch“ zu beenden, hatten die Lavanttaler verinnerlicht. Und von wegen Abtasten, die Anfangsphase war von temporeichen Szenen der spielfreudigen Hausherren fast im Minutentakt geprägt – der Offensivdrang war schließlich nicht zu übersehen, noch dazu hat der WAC nach Tabellenführer Sturm Graz die zweitbeste Offensive der Liga vorzuweisen. Lediglich das Angriffsspiel der Wolfsberger war nicht vom Torerfolg gekrönt – unter Garantie frustrierend, wenn man über den gesamten Spielverlauf der ersten Hälfte die tonangebende Mannschaft ist. Die Torschussstatistik sprach mit 7:0 Bände – genauso wie die Miene von Kühbauer.
„Die letzten beiden Niederlagen haben am Selbstvertrauen genagt“
Nach Wiederanpfiff das nahezu selbe Bild. Neuerlich erwischten die Lavanttaler den besseren Beginn und verbuchten durch Maximilian Ullmann eine sehr gute Möglichkeit. Doch auch bei den Vorarlbergern war nach dem Seitenwechsel ein Aufschwung offensichtlich. In der 64. Minute setzte der WAC-Coach mit Erik Kojzek, Boris Matic und Emanuel Agyemang auf ein neues Trio und das machte sich vor den 2000 Zusehern im Stadion absolut bezahlt. Zehn Minuten später war es „Joker“ Agyemang, der die Lavanttaler verdient in Führung (77.) brachte. Und wenn das Werk‘l so läuft, dann ist er der richtige Mann: Erik Kojzek, das torhungrige, charismatische WAC-„Juwel“. Der 1,94-Meter-Hüne aus Mezica netzte nach einem perfekten Haken ins rechte Kreuzeck ein – es war sein vierter Saisontreffer (86.) in seinem neunten Bundesligaspiel. Schachzug des Trainers – Daumen hoch.
„Es war ein hartes Stück Arbeit. Altach hat es uns extrem schwer gemacht. Sie waren hart in den Zweikämpfen, es gab viele Fouls, sodass der Spielfluss ständig unterbrochen wurde. Nach der Pause war es ein wildes Spiel, bis uns das wichtige 1:0 gelungen ist“, verdeutlicht WAC-Kapitän Dominik Baumgartner und spricht von einem „enorm wichtigen Sieg, denn die letzten beiden Niederlagen haben am Selbstvertrauen genagt“.
Der „Heimfluch“ wurde erfolgreich beendet, in der Tabelle rangieren die Kärntner mit 20 Punkten auf Platz vier. Die Bundesliga befindet sich langsam auf der Straße in Richtung Winterpause. Zuvor müssen die „Wölfe“ zweimal ran, am Samstag geht‘s zu den „roten Teufeln“ nach Graz, am 7. Dezember empfängt man den LASK.
Fußball-Bundesliga (14. Runde):
WAC - SCR Altach Endstand 2:0 (0:0). Wolfsberg, Lavanttal Arena, SR Lechner
Tore: 1:0 (77.) Agyemang, 2:0 (86.) Kojzek
WAC: Polster - Baumgartner, Nwaiwu, Wimmer - Jasic, Altunashvili (64. Agyemang), Zukic (64. Kojzek), Piesinger, Ullmann (64. Matic) - Karamoko (46. Sabitzer), Ballo (90. Omic)
Altach: Stojanovic - Jäger (46. L. Gugganig), Estrada, Koller, Ouedraogo (78. Lukacevic) - Demaku, Bähre, Kameri (46. Strunz), Fadinger (87. Yalcin) - Gebauer, Fridrikas (78. Kronberger)
Gelbe Karten: Karamoko, Nwaiwu, Sabitzer bzw. Jäger, Estrada, Bähre, Fadinger, Koller