Knackige 34 Grad, windstill. So präsentierten sich die äußeren Umstände in Wien Favoriten. Drückend war nicht nur die Hitze, sondern auch phasenweise das, was die Wiener Austria den Wölfen entgegensetzte. Und hitzig wurde es mit Fortdauer der Partie auch. Dabei ging Wolfsberg aus dem Nichts per Zukic-Freistoß in Führung (26.). Zuvor verstellte Simon Piesinger FAK-Keeper Samuel Sahin-Radlinger elegant die Sicht.

Danach wirkte der WAC gefestigt, die Austria verunsichert, aber in der letzten halben Stunde wurde es vogelwild. Zunächst glich Andreas Gruber nach einem abgefälschten Fischer-Weitschuss aus Abseitspostion aus (69.). Der VAR schaltete sich ein und Schiedsrichter Ebner entschied, dass Dominik Baumgartners Hand den Ball abgefälscht hatte und somit eine neue Spielsituation entstanden war, die das Abseits Grubers wiederum aufhob. „Aber bei einem Handspiel von mir wäre nach meinem Verständnis zuvor Elfer zu pfeifen. So fühlt es sich irgendwie nicht richtig an“, seufzte der WAC-Kapitän.

„Er wird selber wissen, dass das falsch war“, sagte Trainer Didi Kühbauer angesprochen auf die Situation, gestand aber ein, „dass es spielerisch zu wenig war.“ Er war vorher schon in den Fokus gerückt, als er Gelb kassierte, weil sich seine Betreuer und nicht er über eine Situation echauffierten. „Der Schiedsrichter fand eine lustige Begründung, meinte, ich sei ja für die Bank verantwortlich. My name is Didi Kühbauer, you know? Obwohl ich viel ruhiger geworden bin, bekomme ich Gelb, das finde ich schwach. Bitter ist auch, dass diese Sachen schon in der zweiten Runde anfangen.“

Danach schwammen die Felle davon. In Minute 82 spielte Nico Wimmer den Ball als letzter Mann mit der Hand, kassierte glatt Rot. Die siebenminütige Nachspielzeit war dann einfach zu lang, in der 93. Minute traf Muharem Huskovic per Lupfer zur Entscheidung, zwei Minuten später stellte Dominik Fitz auf 3:1.