„Niemals geht man so ganz“, heißt ein Kultlied in seiner früheren zweiten Fußballer-Heimat Köln. Doch für Manfred Schmidt (53) ist die rührselige Hymne von Trude Herr und BAP-Urgestein Wolfgang Niedecken offenbar aktueller denn je...
Zumindest mit einem Klick auf die Homepage des WAC. Denn der Bundesligist, bei dem für „Schmidl“ bereits zum letzten Saisonende bekanntlich Schicht war, führt ihn auf der Klub-Seite im Netz (Stand: 1.Juli) in der Rubrik Profis unverblümt weiterhin als Chefcoach auf.
Und das, obwohl Nachfolger Didi Kühbauer längst in der Verantwortung steht. Der charismatische Ex-Teamspieler feierte unlängst mit dem 5:1 im Test gegen St. Veit sein gelungenes Debüt als Wölfe-Coach. Gewiss eine harmlose Unachtsamkeit also. Zumal der ganze Kader noch nicht aktualisiert ist und u.a. Nikolas Veratschnig (zu Mainz 05) ebenfalls im Wolfsrudel dabei ist.
Und was macht Schmid gerade? Urlaub! „Ich habe nicht auf die Homepage geschaut“, sagt er mit einem Schmunzeln, „ich bin gerade unterwegs und genieße die Zeit.“
Für eine neue Aufgabe stünde er indes flugs parat: „Es gibt Möglichkeiten, aber noch nichts Konkretes. Ich kann mir alles vorstellen. Wir haben beim WAC die Saisonziele erreicht und natürlich wäre es mal schön, mal nicht nur gegen den Abstieg zu spielen, sondern etwas gestalten zu können.“
Wie einst beim 1.FC Köln, wo Schmid in verschiedener Funktion einst tätig war, u.a. Talente wie Salih Öczan zu Stars machte. Der Türke trifft am Dienstag im EM-Achtelfinale auf Österreich. „Ich habe ihm schon eine SMS geschrieben, dass er keine Chance hat“, so Schmid, der mit seinem Schützling von damals noch in gutem Kontakt steht und auch am Dienstag in Leipzig als Fan live dabei sein wird.