Die sechste Saison in Folge klopft der WAC an die Tür zum Europacup. Dreimal bat die Uefa die Wolfsberger herein: 2018/19 gelang unter dem jetzigen Sturm-Graz-Meistertrainer Christian Ilzer Platz drei in der Liga und die erstmalige Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League. Das Husarenstück wiederholten die Wölfe eine Saison später unter Trainer Ferdinand Feldhofer. Und in der Saison 2021/22 stiegen die Lavanttaler als Tabellenvierter unter Robin Dutt in der Quali für die Conference League ein.
Zweimal blieb die Tür zum Europacup hingegen verschlossen. Weil die Wolfsberger beide Male im Europacup-Play-off der Bundesliga scheiterten: 2020/21 als Meistergruppen-Fünfter unter Roman Stary an Austria Wien. Und in der Vorsaison als Qualigruppen-Erster unter Manfred Schmid an Lustenau.
Ein drittes Mal soll das nicht passieren. Was dazu nötig ist: Zunächst heute ein Sieg gegen Austria Wien. „Wir sind richtig gut in Schuss“, sagte der scheidende WAC-Coach Manfred Schmid nach dem 3:1 gegen WSG Tirol, dem vierten Sieg in den vergangenen fünf Spielen. Einer davon war das 4:0 beim heutigen Gegner Austria Wien vor zehn Tagen. Es war die letzte Partie der Veilchen unter Coach Michael Wimmer, Interimstrainer Christian Wegleitner fand dabei zwar „nicht alles schlecht“, das Ergebnis aber „fürchterlich“. „Das 0:4 spielt garantiert eine Rolle in den Köpfen der Spieler“, erklärte der 45-Jährige.
„0:4 ist noch in den Köpfen der Spieler“
Für Wegleitner, dessen Nachfolger noch nicht feststeht, könnte es im Falle des Ausscheidens allerdings vorläufig das letzte Spiel als Chefcoach sein. Gleiches gilt für Schmid, der ja mit Saisonende nach einvernehmlicher Einigung mit Club-Präsident Dietmar Riegler vorzeitig seinen Rückzug antritt. Motiviert ist der ehemalige Austria-Coach aber weiterhin. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nach Europa will“, sagte der 53-Jährige, der von Didi Kühbauer abgelöst wird.
Danach würde in einem Hin- und Rückspiel der Fünfte der Meistergruppe, TSV Hartberg warten. Knacken die Wölfe auch diese Hürde, steigen sie in der zweiten Runde der Conference-League-Quali ein. Tickets für das Spiel gegen die Austria sind online und auch ab 8 Uhr bei der Kassa West erhältlich. Abonnenten haben als Dankeschön für die Treue freien Eintritt.
Übrigens: Der WAC spielte davor schon einmal im Europacup: 2015, vier Spiele in der Europa-League-Quali gegen Soligorsk und Borussia Dortmund. Der Trainer damals: Didi Kühbauer. Gewinnt der WAC heute gegen Austria und die Duelle gegen Hartberg, dann wär‘ sie wieder da: diese Geschichte, die nur der Fußball schreiben kann: Dann würde nämlich Wolfsbergs erster Europacup-Trainer sein Comeback-Spiel im Sommer ausgerechnet auf europäischer Bühne feiern ...