Dietmar Kühbauer kehrt im Sommer als Trainer zu Fußball-Bundesligist WAC zurück. Das gab Dietmar Riegler, der Präsident der Wolfsberger, am Samstag nach dem 3:1-Heimsieg über die WSG Tirol auf Sky bekannt. „Ich freue mich riesig“, sagte Riegler, der sich am vergangenen Donnerstag mit Saisonende von Manfred Schmid getrennt hatte. Der 53-jährige Kühbauer coachte bereits zwischen 2013 und 2015 den WAC, seit sein LASK-Engagement im Sommer 2023 endete, war er ohne Klub.
Noch mit Schmid bestreitet der WAC, der in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga auf Platz eins landete, sein Europacup-Play-off-Halbfinale am Dienstag (19.00 Uhr) gegen die Wiener Austria. Auch ein mögliches Finale gegen den Fünften der Meistergruppe würden die Wölfe unter Schmid bestreiten.
„Ich habe mit mehreren Kandidaten gesprochen“, betonte Riegler, der gerüchteweise auch Interesse u.a an Rene Poms gezeigt hatte. Schlussendlich habe ihn die Erfahrung von Kühbauer überzeugt. „Ich glaube, jetzt ist der richtige Zeitpunkt. Er hat an Erfahrung dazugelernt, wir sind auch gewachsen in der Zwischenzeit“, sagte Riegler und fügte hinzu: „Wir sind ähnlich in unseren Vorstellungen, wie wir Fußball spielen wollen.“
Kühbauer sei der Richtige für den offensiven Kick
„Offensiver“ solle der Kick der Lavanttaler sein, Kühbauer sei der Richtige dafür. Im November 2015 hatte das auf den streitbaren Burgenländer offenbar nicht mehr zugetroffen. Der WAC, den der Ex-ÖFB-Teamspieler rund zwei Jahre davor übernommen hatte, lag auf dem letzten Tabellenplatz, Riegler zog die Notbremse und ersetzte Kühbauer durch Heimo Pfeifenberger. Groll hegten beide Protagonisten keinen mehr, gab Riegler an. „Das ist neun Jahre her, daran möchte ich nicht mehr denken.“
„Die, die mich kennen, wissen, dass ich nicht sehr nachtragend bin. In gewissen Zeiten oder Phasen entstehen Emotionen, und dann kommt vielleicht nicht jedes Wort richtig rüber. Das sollte man wirklich vergessen und auf die Zukunft schauen.“ Er erinnere sich lieber an „wunderschöne Zeiten“, betonte Riegler. Tatsächlich sorgte Kühbauer auf seiner zweiten Oberhaus-Trainerstation nach der Admira für denkwürdige Momente. Etwa als er den WAC 2015 auf Platz fünf und damit in die Europa-League-Qualifikation führte, wo erst gegen Borussia Dortmund Endstation war.
Nach dem Abgang beim WAC coachte Kühbauer 2018 den SKN St. Pölten, seine größten Erfolge feierte er zwischen 2018 und 2021 mit Rapid, für das er auch als Aktiver gespielt hatte. Mit den Hütteldorfern wurde er zweimal Vizemeister und erreichte zweimal die Europa-League-Gruppenphase. Sein Abgang beim LASK nach Platz drei in der Saison 2022/23 war durchaus überraschend gekommen.
Riegler griff nun dankend zu - und erinnerte einmal mehr an die Trennung vor neun Jahren: „Ich habe schon damals gesagt, wenn es einmal passt, wird er zurückkommen.“