„Dass die letzten drei, vier Runden nicht gut waren, brauchen wir nicht wegdiskutieren. Die Kritik ist berechtigt“, kommentiert WAC-Trainer Manfred Schmid die aktuelle Situation des WAC. Drei Runden vor Schluss liegen die Wolfsberger mit vier Punkten Rückstand auf Austria Wien auf Platz zwei, der zur Teilnahme am Europacup-Play-off berechtigt. „Diesen Platz wollen wir behalten“, gibt Schmid die Richtung vor. Wohlwissend, dass von hinten BW Linz und WSG Tirol immer lauter anklopfen.
Leicht wird es aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen nicht. Die 0:2-Heimniederlage gegen BW Linz hat gezeigt, „dass wir nach dem 0:1 immer unsicherer wurden und nicht mehr das umsetzen konnten, was wir geplant hatten“. Zurufe von außen an den Vorstand mehren sich, den Trainer zu wechseln. Innen wird davon nichts wahrgenommen, wie Schmid erklärt: „Ich habe ein gutes Verhältnis zu Präsident Dietmar Riegler. Vereinsintern habe ich nichts darüber gehört.“
Viele Marktwert-Steigerungen
Schmid verweist auf die Entwicklung, die der Verein genommen hat. „Als ich gekommen bin, war der WAC in Abstiegsgefahr.“ Beim Amtsantritt des Wieners lagen die Wölfe am 20. Spieltag und noch vor der Punkteteilung auf Rang neun, nur sechs Punkte vor Schlusslicht Ried. Schmid schiffte den Kahn in ruhiges Gewässer, holte im Sommer Mo Bamba. „Der Stürmer brachte dem Klub mehr als fünf Millionen Euro.“ Nicht der einzige Spieler, dessen Marktwert satt gestiegen ist. „Augustine Boakye ist eine heiße Aktie, Thierno Ballo stand auf Abruf im Nationalteam, Nikolas Veratschnig weckte das Interesse der deutschen Bundesliga“, sagt Schmid, der weiteren Eigenbauspielern wie Pascal Müller, Tobias Gruber und Maximilian Scharfetter Einsatzzeiten gab.
Diesen Weg geht Schmid am Samstag in Altach weiter: „Wir setzen auf Spieler, die über den Sommer hinaus beim Verein bleiben.“ Soll heißen: Henrik Bonmann und Mario Leitgeb haben die Reise ins Ländle nicht mitgemacht. Beide werden den Verein im Sommer verlassen. „Wir haben mit ,Leiti‘ ein Gespräch geführt. Wir möchten ihm rechtzeitig die Möglichkeit geben, dass er sich anderweitig umschaut.“ In Vorarlberg hingegen mit dabei sind David Skubl als Zweiergoalie und Michael Morgenstern, Winter-Neuzugang aus Lendorf.
Ein Legionär zu viel
Boakye dürfte nicht zum Einsatz kommen. „Wir haben sieben Ausländer, nur sechs dürfen auf den Spielbericht. Wir haben das mit ihm ausgesprochen“, erzählt Schmid, der auch ein Update zu den Leihspielern gibt: „Die Option auf Bernhard Zimmermann werden wir nicht ziehen.“ Die festgeschriebene Summe ist einfach zu hoch, zudem fällt der Stürmer wegen eines Kreuzbandrisses zumindest ein halbes Jahr aus. Und die Bullen-Leihgaben Samson Tijani und Lukas Ibertsberger? „Unser nächster Schritt ist es, mit Salzburg zu sprechen.“
Vorweg gilt es aber noch, das Spiel in Altach positiv zu bestreiten. Siebenmal endete eine Partie mit den Vorarlbergern torlos. Geht es nach Schmid, sollte dies diesmal nicht passieren: „Ich verlange keine Wunderdinge. Für uns ist es aber ein wichtiges Spiel, um wieder in die Spur zu kommen.“