WAC-Trainer Manfred Schmid wusste es schon am Freitag: „Ich trau‘ meiner Mannschaft zu, dass sie beim LASK gewinnt.“ Eine kühne Ansage, führten die Linzer doch die Heimtabelle der Bundesliga ohne Niederlage an – bis Samstag. Da setzten die Wölfe mit dem 1:0 im Kampf um den Einzug in die Meistergruppe laut Coach „ein richtiges Ausrufezeichen“.
Auch LASK sagte: „klarer Elfmeter“
Die intensiv und hart geführte Partie (zehn Gelbe, eine Rote) verzeichnete zwei Schlüsselszenen, an beiden war Dominik Baumgartner beteiligt. In Szene Nummer eins wurde der WAC-Kapitän in der zwölften Minute im LASK-Strafraum von George Bello am Fuß getroffen. „Das Krachen hörte man bis außerhalb des Stadions“, gab es selbst für LASK-Trainer Thomas Sageder keinen Zweifel am Strafstoß. Thierno Ballo trat an und verwandelte souverän hoch ins linke Eck, Saisontor Nummer acht für den U21-Teamspieler. „Das Selbstvertrauen ist groß, das Team unterstützt mich sehr, für uns alle läuft es richtig gut.“
Szene Nummer zwei: In Minute 27 stieg LASK-Stürmer Robert Zulj mit offener Sohle auf den Knöchel. Schiri Jäger zückte nach VAR-Einsatz Glatt-Rot. „Ich weiß, dass Robert das nie absichtlich machen würde“, verteidigt Baumgartner seinen Gegenspieler. „Aber so etwas passiert eben. Für ihn tut es mir leid, für uns war es natürlich gut.“ Und die Schmerzen nach den Fouls? „Wenn man gewinnt, sind die Wehwehchen schnell vergessen.“
47 Sekunden bis zur Roten
Schmerzen hatte auch Lukas Ibertsberger, der von Moses Usor ruppig niedergetreten wurde. „Für mich war das sogar noch mehr eine Rote“, meinte Schmid, dem es in der 68. Minute kurz den Puls hochtrieb. Nur 47 Sekunden nach seiner Einwechslung bekam Pascal Müller nach einem Einsteigen gegen Lenny Pintor die Rote präsentiert. Schiri Jäger wandelte diese nach VAR-Studium jedoch in eine Gelbe um.
So groß die Erleichterung über den Sieg und das Übernachten auf Rang sechs ist, so ärgerlich war die Chancenauswertung. „Wir hatten vier Hochkaräter, hätten den Sack schon viel früher zu machen müssen“, analysierte Schmid.
Weiter geht es für die Wölfe kommenden Sonntag mit dem Auswärtsspiel bei Sturm Graz und zum Abschluss des Grunddurchgangs zu Hause gegen Altach.