Ein Tor erzielt, eines vorbereitet – dazu noch an mehreren Großchancen direkt beteiligt. Thierno Ballo bot beim 4:0 des WAC gegen Austria Klagenfurt nach längerer Verletzungspause eine überragende Partie. „Ich bin wieder fit“, freut sich der 21-Jährige nach überstandener Sprunggelenksverletzung. „Ich hatte Flüssigkeit im Knochen. Vor allem die Richtungswechsel beim Laufen schmerzten.“ Wochenlang arbeitete er hart an seinem Comeback, stand gegen die Austria erstmals in der Bundesliga wieder in der Startelf - und harmonierte im Angriff mit Mo Bamba und Augustine Boakye perfekt. Der „BaBaBo“-Express überrollte die Klagenfurter. „Wir verstehen uns am Platz super und auch außerhalb davon. Wir sitzen in der Kabine nebeneinander.“ Das Trio hat auch in der Freizeit viel Spaß. „Ich wohne ihn Graz, nehme die beiden Jungs öfters mit in die Stadt.“
Heimatstadt von Didier Drogba
Ballo selbst kennt die großen Städte bereits. Er wuchs in Abidjan auf, der größte städtische Ballungsraum der Elfenbeinküste. Wie übrigens auch Didier Drogba. „Klar, jeder kannte ihn. Er war der Superstar, ihm eiferten alle nach.“ Ballos Vater stammt von der Elfenbeinküste, seine Mutter aus Guinea. „Als ich zwei war, zogen wir nach Österreich.“ Über die LASK Jugend, Leverkusen und Köln kam Ballo als 16-Jähriger 2018 in den Nachwuchs des FC Chelsea. Dort, wo Didier Drogba verehrt wurde, bis 2015 spielte. Ballo hat sein Vorbild also nur um ein paar Jahre verpasst.
Im Nachwuchs der Engländer tummelten sich aber noch andere, heutige Superstars. Wie Callum Hudson-Odoi (heute Nottingham), Ruben Loftus-Cheek (Milan), Reece James (Chelsea) oder Real-Madrid-Star Antonio Rüdiger. „Wir sind heute noch in Kontakt“, verrät Ballo. „Vor allem über unsere Social-Media-Accounts, wo wir unsere Posts kommentieren.“
Zu viele Abseitsstellungen
Für Ballo geht es nach seiner Verletzung nun in erster Linie darum, wieder in der Startformation des WAC Fuß zu fassen. Der Auftritt gegen die Austria sollte ihm dabei helfen. „Wir haben einige Juwele in der Mannschaft“, verteilt Trainer Manfred Schmid Lob. „Wir dürfen nur nicht locker lassen, müssen weitermachen, uns weiterentwickeln.“ Ein Punkt, den es noch zu verbessern gilt: die Abseitsstellungen reduzieren. Gegen die Austria gab es mehr als eine Handvoll davon. „Wir haben mit unseren Spielern immer auf der Abseitshöhe agiert. So kommen Situationen zustande, in denen man alleine aufs Tor zuläuft“, erklärt Schmid. „Aber natürlich auch Abseitsstellungen. Wir müssen noch am Timing bei hoher Geschwindigkeit arbeiten. Wir vergeben Chancen noch zu einfach. Wenn wir es sauberer fertig gespielt hätten, kann das Spiel noch höher ausgehen.“