Acht Ausfälle hatte Peter Pacult vor dem Duell mit seinem „Herzensklub“ Rapid bei der Klagenfurter Austria zu beklagen. Lediglich fünf Kaderspieler, ein Torhüter und vier Feldspieler, konnten die Ersatzbank in Hütteldorf belegen. Und diese Bank hatte ein Durchschnittsalter von gerade einmal 21 Jahren, Florian Jaritz (26) war dabei mit Abstand der Älteste. Pacult baute zudem sein System um und agierte defensiv mit Vierer- statt Dreierkette, Christopher Wernitznig musste ungewohnt durch die Ausfälle von Andy Irving und Christopher Cvetko im Mittelfeldzentrum ran.

Die Gäste mussten vor 17.600 Fans allerdings einen Kaltstart hinnehmen. Bereits nach elf Minuten feierte nämlich ganz Hütteldorf. Und natürlich galten die Jubelschreie dem Kärntner Kapitän und Torgaranten. Guido Burgstaller machte in seinem ersten Ligaspiel seit August nach überstandenen Adduktorenproblemen, da weiter, wo er davor aufgehört hatte und verwandelte eine Kühn-Hereingabe zum 1:0. Ansonsten fiel die erste Hälfte eher in die Kategorie fußballerische Schonkost. Rapid hatte die Zügel zwar in der Hand, ohne sie aber wirklich fest anzuziehen, ließ hinten aber auch nichts zu. Die Austria, selbst mit einer kompakten Vorstellung, kam erstmals in Minute 38 vor das Tor von Niklas Hedl, der Abschluss von Sinan Karweina wurde aber zur leichten Übung für den grün-weißen Schlussmann.

Karweina und Schwarz wurden zum Albtrau für Grün-Weiß

Klagenfurt bestrafte nach Wiederbeginn die offensive Inkonsequenz der Hausherren eiskalt. Mit seiner letzten Aktion vor seiner Auswechslung bediente Jonas Arweiler Karweina nach exakt einer Stunde perfekt und dieser glich für die Pacult-Elf staubtrocken aus. Und nur fünf Minuten später führten die Kärntner plötzlich. Kosmas Gkezos erkämpfte sich den Ball gegen Seidl und Marco Grüll, leitete ihn weiter an die eingewechselte Rapid-Leihgabe Sky Schwarz. Der Youngster steckte auf Karweina durch, der mit einem Hammer aus spitzem Winkel unter die Latte seinen Doppelpack schnürte und die Partie drehte. Und wäre das nicht genug des Schocks, verpasste Schwarz seinem Stammklub eine besondere Watschn. Sekunden vor Start der „Rapid-Viertelstunde“ stellte der 19-Jähirge direkt vor dem Block West auch noch auf 3:1. Auch wenn er nicht jubelte, schallten sofort Pfiffe durch das Stadion. Am Klagenfurter Sieg änderte auch Leo Querfelds Anschlusstreffer in der Nachspielzeit nichts mehr.