Hartberg-Sportchef Markus Schopp bleibt sachlich. „Das ist ein schöner Moment“, sagt er nach dem 3:0 über die WSG Tirol. Noch nie haben die Hartberger nach zehn Runden weniger Tore erhalten, noch nie mehr erzielt. Die Tabelle weist die Oststeirer zumindest bis heute auf dem dritten Rang aus. „Die Tabelle, die lügt nicht“, sagt Kapitän Jürgen Heil. Und verweist dann gleich darauf, dass die Hartberger seit der letzten Länderspielpause kein Spiel verloren haben. Mehr noch: Das Gegentor beim 2:1 über die Wiener Austria war das einzige in diesen vier Wochen. „Dass wir wenige Gegentore kassieren, ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. In der Vergangenheit wären wir in so einem Spiel einem Rückstand nachgelaufen“, sagt Schopp.
Und tatsächlich: Das Spiel gegen die Mannschaft von Trainer Thomas Silberberger erwies sich als Geduldsspiel. 45 Minuten lang hatte Hartberg alles unter Kontrolle, wurde aber nicht gefährlich. Das Defensivkonzept der Wattener war wohl überlegt. Die Hartberger korrigierten in der Pause – und kamen durch Christoph Lang nach 58 Minuten dann auch zum Erfolg. „Das war der Knackpunkt“, sagt der Torschütze, der am Montag abermals ins Teamcamp des U21-Nationalteams einrückt. „Ich war mir sicher, er trifft heute“, gratulierte Donis Avdijaj seinem Kollegen. Der Spielmacher der Hartberger bereitete dann das 2:0 durch Ruben Providence mustergültig vor (75.), der 18-jährige Maximilian Fillafer sorgte in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz fürs 3:0.
Die Tiroler fanden erst in der Schlussphase – nachdem das Spiel zugunsten der Steirer entschieden war – Chancen vor, wirklich Gefahr, ein Gegentor zu kassieren, bestand aber nie. „Wir verteidigen sehr konzentriert und geben alles für die Null“, sagte Paul Komposch, der wie Ibane Bowat wieder eine gute Leistung zeigte. „Wir haben uns das erarbeitet und verdient“, sagt Heil.
Am nächsten Schritt wird in den nächsten Wochen gearbeitet. „Die Gegner stellen sich immer besser auf uns ein, jetzt müssen wir Lösungen finden.“ Ab Dienstag wird daran gearbeitet. „Die Mannschaft darf auf die ersten zehn Runden stolz sein“, sagte Schopp. Heil: „Wir sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen.“ Vor der Arbeit wurde gefeiert. Für die Gestaltung des Nachtprogramms zeichnete der Kapitän verantwortlich – sagte der Kapitän.
Einziger Wermutstropfen: Obwohl die Hartberger meist attraktiven Fußball zeigen und in der Tabelle so gut dastehen wie noch nie in der fünfjährigen Bundesligageschichte des Vereins, fanden nur 1756 Zuschauer den Weg ins Stadion zum Spiel gegen Tirol. Aber die feierten die Mannschaft nach Schlusspfiff dafür gebührend.