Die Reaktionen der Hartberger nach dem 0:0 beim LASK waren symbolisch für die derzeitige Entwicklung in der Oststeiermark. Der TSV hat eine breite Brust, spielte mutig und ist mit einem Zähler in der Raiffeisen-Arena nicht mehr zufrieden. Vor allem, weil Donis Avdijaj und Co knapp eine Stunde lang erneut groß aufspielten und die klar stärkere Mannschaft waren. „Wir haben bis zur letzten Phase ein ordentliches Spiel gemacht, hätten uns deshalb auch drei Punkte verdient. Den Punkt nehmen wir zwar mit, dürfen nach diese Leistung aber auch ein wenig unzufrieden sein“, meinte Donis Avdijaj, abermals Dreh- und Angelpunkt in der blau-weißen Offensive.
Der Unterschied zum 2:1-Sieg gegen die Wiener Austria? Anstelle eines Doppelpacks gab es diesmal eine Nullnummer. Einmal Stange (33.) und ein unglücklicher Versuch Sekunden darauf, als der Deutsche nach einem Stanglpass vor dem leeren Tor vergab, waren die bittere Ausbeute. Schon zuvor traf Dominik Prokop einmal Aluminium für die Gäste aus der Steiermark (26.). „Wir haben bei einem Europa-League-Teilnehmer in der ersten Hälfte ein richtig gutes Spiel gemacht, da kann man schon einmal stolz sein. Leider haben wir es aber verpasst, die Führung zu machen, dann wird es halt schwierig“, sagte Kapitän Jürgen Heil.
Sallinger als Retter
Der 26-jährige Steirer machte es seiner Mannschaft dann selbst schwer, als er völlig unnötig Rene Renner im Strafraum der Hartberger umräumte und am Fuß erwischte. Robert Zulj trat an – und scheiterte an Raphael Sallinger, der die Ecke erriet (54.). „In der ersten Hälfte war es wei verhext, da müssen wir in Führung gehen. Beim Elfmeter haben wir uns schon vorher angeschaut, wohin der Torschütze schießen könnte, das hat dann funktioniert“, sagte der TSV-Schlussmann, der seinen Job erneut sehr gut machte. Denn nach dem vergebenen Strafstoß kamen die Linzer besser ins Spiel, während die Steirer vermehrt auf Konter lauerten. Ex-Hartberger Florian Flecker prüfte seinen ehemaligen Teamkollegen Sallinger nach einer Stunde, der Kärntner behielt dabei aber erneut die Oberhand.
Da auch die Umschaltmomente aufseiten der Gäste nicht ideal zu Ende gespielt wurden, blieb es nach 90 Minuten bei einem etwas unglücklichen, aber wohl gerechten Unentschieden. „Wir haben eine grandiose erste Hälfte gespielt und hätten vielleicht nicht nur 1:0 führen müssen. Nach dem Elfmeter hatten wir einen kleinen Filmriss und danach etwas Glück beim Elfmeter und den Chancen des LASK“, resümierte Trainer Markus Schopp, der aus dieser Partie viel mitnehmen kann. „Wir schaffen es aber trotz der vergebenen Chancen, mit einem Punkt heimzugehen, das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.“ Die Unzufriedenheit seiner Spieler kann Schopp auch zum Teil verstehen. Um zu gewinnen müsse man in Zukunft eben „noch besser und noch reifer werden“.