Nach zwei schmerzhaften Heimniederlagen in Folge geht Hartberg-Trainer Markus Schopp mit seinen Spielern hart ins Gericht. Die Defensivarbeit, von Austria Klagenfurt ausgezeichnet vorgelebt, würde nicht ausreichend beherzigt. "Klagenfurt hat mit der Leidenschaft verteidigt, die wir in den Spielern bisher nur gegen Rapid an den Tag gelegt haben", kritisiert der Trainer. Das 1:0 gegen Rapid ist der einzige Saisonsieg der Oststeirer nach fünf Runden. "Wenn ich mir anschaue, wie viele Tore wir heuer schon wieder kassiert haben, wird mir schlecht."
An fehlender Routine will Schopp das aber nicht festmachen. "Wir haben uns als Verein zu diesem Weg bekannt. Das ist manchmal angenehmer, manchmal weniger angenehm. In den bitteren Momenten müssen die Spieler begreifen, was es heißt, sich zu entwickeln", sagt Schopp. "Jene Spieler, die sich entwickeln, werden ihren Weg weitergehen. Die anderen werden irgendwo hängen bleiben."
Klare Worte an die Spieler
Allen drei Gegentoren sind Fehler vorausgegangen: einmal zu wenig konsequent im Kopfballduell, ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, ein Ballverlust im Spielaufbau. "Der Gegner schenkt uns ja auch was, aber wir machen viel weniger daraus. Das ist eines der Kernthemen, mit dem wir uns beschäftigen müssen", sagt Schopp. Und richtet klare Worte an seine Spieler: "Das sind die Momente, wo sich in der Kabine ein paar auf den Kopf greifen und sich fragen müssen, ob sie bereit sind, alles auf dem Platz zu lassen." Das würde in der Trainingswoche klar mit den Spielern besprochen.
Auch, was es heißt, "dorthin zu gehen, wo es weh tut. Bei Klagenfurt macht das jeder über 95 Minuten – wenn er das nicht tut, spielt er nicht. Bei uns sind ein paar in der Wohlfühlzone, weil sie glauben, sie haben zu wenig Konkurrenz", sagt Schopp. "Aber das kann ich ihnen sagen: Es gibt keine Position, wo ich keine andere Idee habe. Und vielleicht glaubt der das heute noch gar nicht, wer da auf seiner Position spielt."