Es ist eine Mischung aus Frust und Enttäuschung, die in Hartberg überwiegt. Gegen Lustenau in Runde eins verspielten die Hartberger eine 2:0-Führung und mussten sich mit einem 2:2 begnügen. Bei Aufsteiger BW Linz führte die Elf von Trainer Markus Schopp hochverdient 3:1 bis zur 84. Minute – und durfte wieder nicht über den ersten Saisonsieg jubeln. "Wenn wir mit sechs Punkten dastehen, darf sich keiner beschweren. Jetzt haben wir zwei Punkte und wissen nicht genau, warum", sagte Mittelstürmer Maximilian Entrup unmittelbar nach dem Spiel.
Entrup war es, der die Hartberger ins Spiel zurückgebracht hatte. Der Spielbeginn war ganz nach dem Geschmack der mehr als 5000 Linz-Fans. Ousmane Diakité legt Ronivaldo ungestüm im Strafraum, Tobias Koch verwertet den fälligen Strafstoß (4.). Schon im ersten Spiel hat der zentrale Mittelfeldspieler einen Elfmeter verursacht. Die Reaktion der Hartberger war aber gut. Die Steirer kombinierten und nutzten die Unsicherheit in der Linzer Hintermannschaft gnadenlos aus. Zuerst traf Entrup sehenswert ins Kreuzeck (30.), dann legte der Wiener die Führung durch Christoph Lang auf (36.). Und Ruben Providence hatte kurz vor der Pause die Möglichkeit, frühzeitig dem Spiel eine noch klarere Richtung zu geben: Einen Elfmeter nach Ronivaldo-Handspiel vergab der Offensivspieler aber stümperhaft.
Für das 3:1 sorgte dann Dominik Prokop nach einem Energieanfall (75.). Die vermeintliche Vorentscheidung. Wie gegen Lustenau gelang es den Hartbergern aber nicht, zu gewinnen. Ronivaldo (84.) und Julian Gölles (86.) sorgten noch für eine Punkteteilung. "Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden, es tut weh", sagte Prokop. "Wir investieren viel und kriegen zu leicht Gegentore. Es muss uns eine Lektion sein", sagte Prokop, der mit der Leistung der Mannschaft aber zufrieden war.
Und auch Schopp hat ein "sehr gutes Spiel" seiner Mannschaft gesehen. "Wir haben eine tote Mannschaft wieder zum Leben erweckt", sagt Schopp und geht mit sich selbst hart ins Gericht. "Den Schuh zieh' ich mir an. Ich habe mit meinen Wechseln ein falsches Bild vermittelt." Das Programm der Hartberger wird nicht leichter. Rapid und Salzburg heißen die nächsten Gegner. "Mund abputzen, weiterarbeiten", sagt Schopp. "Wenn wir es schaffen, den Weg weiterzugehen, muss sich niemand Sorgen um den TSV Hartberg machen."