Am Dienstag geht in Hartberg die Vorbereitung auf das Frühjahr los. Ob mit Klaus Schmidt als Cheftrainer, ist noch offen. Die Stimmung gegenüber dem Cheftrainer ist nicht mehr positiv. Da gab es vor einigen Wochen schon das "Schmidt raus"-Transparent von den Fans. Und auch intern gibt es klare Gegner des Trainers. "Da kommen immer wieder Aussagen, mit denen ich gar nicht glücklich bin", sagt Sportdirektor Erich Korherr. "Es ist zu merken, dass man nicht nur zufrieden ist. Auch mit meiner Arbeit. Der Druck, der von innen und außen kommt, ist schon groß."

Für den Kader ist nämlich Korherr – freilich in Absprache mit dem Trainerteam – verantwortlich. "Da sind sicher Fehler passiert", sagt Korherr. Bleibt die Frage: Wie gut oder schlecht ist der Kader? "Das ist einer der besten Kader, den wir in Hartberg je gehabt haben. Wir sind noch keine Einheit als Mannschaft und das ist ein Problem", sagt Jürgen Heil. "Das liegt nicht an der Qualität der einzelnen Spieler und auch nicht an der Stimmung innerhalb der Mannschaft. Wir haben uns auf dem Feld noch nicht gefunden." Wohl auch, weil die Grundordnung vom Trainerteam oft geändert wurde. In der 4-4-2-Raute wollte Hartberg die Saison bestreiten – der Plan wurde nach dem 1:4 in Lustenau verworfen. Und das, obwohl Hartberg in Vorarlberg 40 sehr gute Minuten spielte, bevor man sich den Lustenauern regelrecht ergab.

Die Analyse aller Partien steht an

Auch dieses Spiel wird noch einmal unter die Lupe genommen. Sportdirektor und Trainer bzw. Trainerteam werden nämlich in einer gemeinsamen Analyse Spiel für Spiel durchgehen und analysieren, was funktioniert hat und was nicht. "Dann werden wir schauen, wo wir den Hebel ansetzen. Aber wir werden alles mitreinnehmen und jeden hinterfragen." Was Korherr aber ausschließen kann: "Wir werden nicht irgendeine Entscheidung treffen. Ich bewahre Ruhe, das habe ich immer getan."

Elf Niederlagen in 16 Runden sprechen jedenfalls ganz und gar nicht für Schmidt. Auch nicht der Ton bei der Pressekonferenz nach dem 1:2 gegen Rapid, der dem eines Abschieds glich. Und doch betont Korherr weiterhin, dass für ihn ein Trainerwechsel erst die letzte Konsequenz wäre: "Es sind sehr oft in den entscheidenden Phasen individuelle Fehler passiert. Am Spielfeld steht aber nicht der Klaus."

Über Aufstellungen – Albert Ejupi gegen Lustenau, beispielsweise – oder Auswechslungen – Okan Aydin und Ruben Providence wurden gegen Rapid ausgetauscht – könne und müsse man aber diskutieren. "Dafür trägt er die Verantwortung – und das weiß er auch." Korherr hat aber in den letzten drei Partien – gegen Salzburg, Lustenau und Rapid – "immer eine Leistungssteigerung" wahrgenommen. "Es ist immer das Leichteste, den Trainer auszutauschen. Ob es das Patentrezept ist, kann ich nicht beurteilen und möchte ich auch nicht", sagt Präsidentin Brigitte Annerl. Die Entscheidung, ob es mit Schmidt als Hartberg-Trainer weitergeht, trifft Korherr.