Es erinnerte ein wenig an frühere Saisonen, der Auftritt der Hartberger gegen Rapid. 4705 Fans im Stadion, mutig aufspielende Steirer und eine offene Partie bis in die Schlussminuten. Der große Unterschied? Während es Hartberg in den ersten Saisonen gelang, solche hart umkämpften Duelle irgendwie für sich zu entscheiden, steht die Mannschaft von Trainer Klaus Schmidt nach der 1:2-Niederlage einmal mehr in dieser Saison mit leeren Händen da. Ein Symbolbild für die aktuelle Saison.

Denn nach der frühen Führung durch Marco Grüll (16.) und dem sehenswerten Ausgleich von Okan Aydin (45.) kurz vor der Pause entschieden die Gäste durch ein spätes Tor von Bernhard Zimmermann (89.) für sich. Unverdient war der Sieg der Hütteldorfer nicht, präsentierte sich die Elf von Zoran Barisic gut aufgelegt – im Gegensatz zu den Rapid-Fans. Diese warfen gleich zweimal Feuerwerkskörper auf das Feld und sorgten nach einem verspäteten Anpfiff auch für eine Unterbrechung nach dem 1:0 durch Grüll. Sogar ein Abbruch stand im Raum, sollte es ein drittes Vergehen geben. Dieses blieb aus und so durften die Wiener gemeinsam mit ihren Anhängern feiern, während bei den Steirern einmal mehr hängende Köpfe regierten. „Für uns ist es jetzt denke ich gut, dass einmal Pause ist. Wenn du Woche für Woche in die Gosche kriegst, ist es halt schwer, immer wieder aufzustehen“, war Jürgen Heil bitter enttäuscht.

Ähnlich sah es auch Kapitän Rene Swete. „Vielleicht ist es ganz gut, jetzt einmal einen Cut zu setzen, um wirklich diese Vergangenheit abzuschneiden und neu durchzustarten.“ Torschütze Okan Aydin sieht die lange Pause ebenfalls als gute Gelegenheit, um „die Köpfe auszuschalten und Kraft zu tanken für das Frühjahr. Da müssen wir richtig zurückschlagen.“

Wie sehr Trainer Klaus Schmidt bei diesen Schlägen noch seine Finger im Spiel haben wird, ist ungewiss. Zwar zeigte seine Mannschaft das beste Heimspiel der Saison, die Tabellensituation lügt dennoch nicht. „In dieser Partie habe ich eine kämpfende Mannschaft gesehen, die von der ersten Minute an Fußball gespielt hat. Sie haben ihr Herz am Platz gelassen. Vielleicht ist das im Herbst aber nicht immer gelungen“, sagte Schmidt.
Am Dienstag steht die nächste Trainingseinheit am Programm, am Montag soll es mit Erich Korherr ein Gespräch geben. „Egal wie entschieden wird, ich werde am Dienstag da sein. Entweder als Trainer, oder, um mich von allen zu verabschieden.“ Wie sehr ein Abschied tatsächlich im Raum steht, wollte Obmann Erich Korherr abermals nicht Preis geben.

Dennoch deutet einiges darauf hin, dass die Ära Schmidt in der Oststeiermark ein Ende finden könnte. Er selbst hat sich damit noch nicht befasst. „Sollte ich TSV-Trainer bleiben, werde ich alles daran setzen, um diese Mannschaft erfolgreicher zu machen. Sollte ich nicht mehr TSV-Trainer sein, weiß ich nicht, was ich mache, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Das zu verarbeiten, würde sicher dauern.“