Sechs Spiele in Folge hat Hartberg gegen den LASK nicht verloren. Bei der letzten Niederlage leitete Dominik Frieser für den LASK mit seinem Führungstreffer zum 1:0 einen Kantersieg ein. "Das zeigt, wie lange das her ist", sagt Sportchef Erich Korherr. "Hoffentlich trifft er jetzt wieder, aber für uns."
Ob mit oder ohne Frieser-Treffer: "Wir bringen in dem Stadion immer gute Leistungen, fühlen uns dort wohl", sagt Korherr. Gründe kann er dafür keine anführen. Aber der Umstand nährt die Zuversicht, dass auch dieses Mal beim LASK etwas möglich ist. Obwohl Korherr warnt: "Der LASK ist megastark", sagt er. Vor allem offensiv haben die Linzer mit Marin Ljubicic und Keito Nakamura gleich zwei Toptorschützen der Liga in ihren Reihen - das hat sonst nur Salzburg. Ljubicic alleine hat nur zwei Tore weniger erzielt als alle Hartberger, Nakamura nur drei. Die Hartberger Hintermannschaft ist gewarnt. "Es wird wohl nicht unsere offensivere Ausrichtung", mutmaßt Korherr - was wieder auf eine Dreierkette hindeuten könnte.
Klaus Schmidt gibt den klaren Plan vor: "Wir müssen ihnen die Schneid abkaufen und sie aggressiv in den Griff kriegen. Wenn sie Räume finden, wird es dort schwieriger, als es sowieso schon ist." An das, was einmal war - nämlich die sechs Spiele ohne Niederlage - denkt Schmidt nicht. "Neuer Tag, neues Spiel. Was einmal war, zählt nicht mehr - leider."
Bei aller defensiver Ordnung: Es gilt - sagt Korherr - auch Nadelstiche nach vorne zu setzen. Für die sorgten zuletzt alle Offensivspieler, für die Hartberg-Tore - wieder einmal - vor allem einer. Auf mehr als einen Saisontreffer im TSV-Trikot kann neben Dario Tadic nämlich nur Donis Avdijaj verweisen, der gegen Altach am ersten Spieltag zwei Tore erzielt hat und längst nicht mehr für den TSV stürmt. Tadic traf bei seinen jüngsten fünf Einsätzen gleich vier Mal.
"Das beschäftigt uns", sagt Schmidt über die fehlenden Torerfolge. Nur Tabellenschlusslicht Ried hat weniger Tore erzielt als die Hartberger. Sorgen macht er sich noch keine, weil mit Rene Kriwak und Seth Paintsil Spieler in der Mannschaft sind, die Tore schießen können. "Es muss einfach Klick machen. Am besten gleich gegen den LASK", sagt er. Paintsil würde verbissen arbeiten, weil er schon so lange nicht getroffen hat.
Tadic, den Schmidt immer für seinen Trainingseinsatz hervorgehoben hat, gefällt Schmidt gar nicht nur ob seine Torausbeute. "Er hat sich zuletzt stark präsentiert und zeigt ein Riesenengagement in den Spielen", lobt der Trainer. "Er will es offensichtlich noch einmal wissen."
Neben Christian Klem (Knie) fehlen mit Eylon Almog (Schambein) und Philipp Sturm (Knöchel) zwei Spieler, die auch für Tore gut sind. Vor allem die neuerliche Verletzung Sturms macht die Hartberger sprachlos. "Der Pechvogel der Nation. Das musst du mental einmal verkraften. Ich hoffe, er kommt noch besser zurück", kommentiert Korherr das Verletzungspech der 23-Jährigen.