Die berühmten eigenen Gesetze, sie wurden im Cup-Duell zwischen Hartberg und Dornbirn einmal mehr Realität. Ein Bundesligist als Favorit, der sich über 90 Minuten gegen hart kämpfende Außenseiter aus der 2. Liga schwertut und am Ende ausscheidet – diese Geschichte erfuhren die Hartberger am eigenen Leib. Während die Heimmannschaft alle Tugenden für einen Aufstieg auf den Platz brachte, war die Leistung der Gäste nicht einem Bundesligisten zuzuordnen. "Einige Rotationsspieler haben die Chance von Beginn an bekommen und alle haben die Leistung nicht gebracht. Da sieht man, dass wir auf diese Spieler nicht zählen können", erklärte ein enttäuschter Erich Korherr nach der Partie und ging mit der Mannschaft hart ins Gericht: "Es hat sich einfach keiner empfohlen. Die haben sich drei Tage einen schönen Ausflug gemacht, mehr war das nicht."
Denn der Zweitligist erwischte die Gäste auf dem falschen Fuß, gab von Minute eins weg den Ton an und schien Hartberg zu überraschen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Renan Nepomuceno die Dornbirner in Führung brachte. Nach einer Flanke köpfelte der Brasilianer ohne Probleme und Gegenspieler zum 1:0 ein (30.). Ein wenig später kam es noch dicker für die Steirer. Zunächst musste Thomas Kofler, der eigentlich den verletzten Linksverteidiger Christian Klem im Herbst ersetzen sollte, verletzungsbedingt aus dem Spiel, in der 42. Minute erhöhte Jan Stefanon sogar auf 2:0 für die Vorarlberger. Kurz vor der Pause konnten sich die Steirer dann auf zwei Neuzugänge verlassen. Albert Ejupi bediente Eylon Almog ideal, der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf 1:2 stellte und somit ein Lebenszeichen abgab. Es sollte bis in die Nachspielzeit das einzige bleiben.
Denn gefährlich wurde die Truppe von Trainer Klaus Schmidt nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Elvin Ibrisimovic entschied die Partie kurz vor dem Ende (84.) und schoss den Bundesligisten verdient aus dem Bewerb. Das 2:3 durch Michael Steinwender in der Nachspielzeit kam zu spät. "Es ist enttäuschend, da wir uns in der ersten Hälfte auskontern lassen und es uns dann nicht gelingt, zurück ins Spiel zu kommen", resümierte Schmidt die teilweise desolate Leistung im Ländle.