Ja, der oststeirische Fußballfan wird im Frühjahr noch nicht mit spielerischen Leckerbissen versorgt. Ja, bis auf den Sensationssieg bei Rapid gab es in vier Pflichtspielen nur einen Punkt. Ja, mit der 1:2-Niederlage in Ried vergaben die Hartberger eine historische Chance auf das Finale des ÖFB-Cups.
Der Ärger darüber ist groß und in vielen Bereichen gerechtfertigt. Offensiv zeigt die Truppe trotz hinzugewonnener Qualität viel zu wenig. Die Spielfreude, mit der die Steirer in den vergangenen Jahren begeisterten, will derzeit nicht so leicht von der Hand gehen. Das ist bitter, aber mit Sicherheit kein Grund zur Panik.
Der Kader hat mit Sicherheit die Klasse, den Abstiegskampf in der Qualifikationsgruppe schnell zu erledigen. Von alleine wird dies aber nicht passieren. Hartberg braucht neben Kampf, Wille und Einsatz auch den Glauben, ein Spiel mit Mut und Kreativität in der Offensive noch drehen zu können. Tore müssen schnellstmöglich her, der berühmte Knoten platzen. Denn mit Defensivfußball alleine wird es nicht reichen.
Dafür muss man Trainer Kurt Russ genauso in die Pflicht nehmen wie die Offensivakteure Tadic, Niemann, Aydin, Avdijaj etc.
Denn eines hat Hartberg der Liga seit dem Aufstieg bewiesen: Erfolg gibt es nur im Kollektiv.