Markus Schopp hat von seiner Ausstiegsklausel aus seinem Drei-Jahres-Vertrag bei Hartberg Gebrauch gemacht und ist zu Barnsley in die zweite englische Liga gewechselt. Dass Schopp dann so schnell weg ist, damit hatte in Hartberg niemand gerechnet. „Im Herbst, wenn die ersten Trainerwechsel stattfinden, war das für mich vorstellbar“, sagt Obmann und Geschäftsführer Erich Korherr. Der Hartberger beschäftigte sich mit neuen Trainer-Namen, seitdem klar war, dass Schopp nach England wechseln könnte. „Alles andere wäre nicht seriös gewesen“, sagt Korherr.
Am Mittwochabend hat man sich mit dem bisherigen Co-Trainer Kurt Russ darauf verständigt, dass dieser den Cheftrainer-Posten übernimmt. „Ich habe immer gesagt, dass Kurt Russ unser erster Ansprechpartner ist. Wir haben ein sehr konstruktives und äußerst positives Gespräch geführt. Schnell war mir klar, dass Kurt die beste Lösung für den TSV Hartberg ist“, sagt Korherr. „Seine menschlichen und fachlichen Qualitäten sind absolut überzeugend.“
Zusammenhalt muss dem neuen Trainer wichtig sein („Wir sind ein familiärer Verein, anders geht es bei uns nicht“), die Fortführung des aktuell implementierten Spielstils ebenso. „Anpassungen sind natürlich möglich. Aber für die Art von Fußball stehen wir, dafür haben wir auch die Spieler“, sagt Korherr. Der Auftrag an den „Neuen“ ist ganz klar: „Er muss uns in der Liga halten.“ Der 56-jährige Russ kam im August des Vorjahres vom Kapfenberger SV zu den Oststeirern. Schon bei der Verpflichtung des erfahrenen Trainers (178 Partien auf der Betreuerbank des KSV) hatte man im Hinterkopf, dass man Russ befördern könnte, wenn Schopp den Verein – und Gerüchte gab es schon damals – verlassen würde.
Andreas Lienhart wird Co-Trainer
„Das waren Was-wäre-wenn-Gespräche“, sagt Korherr. Ein Versprechen – schriftlich oder mündlich – hätte es nie gegeben. „Es freut mich sehr, dass ich jetzt die Chance bekomme, Cheftrainer in der Bundesliga sein zu dürfen. Es ist für mich eine Riesensache und war immer mein großes Ziel. Es gibt nichts Besseres, als dieses Abenteuer in Hartberg zu starten“, sagt Russ. „Ich hoffe, die Erwartungen erfüllen zu können. Ich bin überzeugt, dass wir gut performen werden.“
Co-Trainer von Russ ist neben Alexander Marchat nun auch Ex-Spieler Andreas Lienhart. Daten-Experte Christoph Glashüttner, Athletiktrainer Alexander Kontra und Tormanntrainer Zoltan Varga bleiben ebenfalls an Bord.
Gegen Vorwärts Steyr gab es im Testspiel in Hartberg am Mittwochabend ein 0:0.