Nach außen ist Hartberg-Obmann Erich Korherr die Ruhe in Person. Und doch schnaufte der 52-Jährige nach dem Erreichen der Meistergruppe und dem damit verbundenen Klassenerhalt einmal ordentlich durch. Nach und während der Meistergruppe – „jede Rangverbesserung nehmen wir gerne“ – haben die Oststeirer nämlich endlich einmal Zeit, „stressfreier und in Ruhe am Kader zu arbeiten und neue Verträge zu verhandeln“.
Vor den ersten beiden Saisonen in der Bundesliga war das nicht möglich: Zuerst, weil die Lizenz erst in letzter Instanz erteilt wurde. Und dann, weil die Hartberger erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt schafften.
Jetzt haben erste Gespräche über mögliche Vertragsverlängerungen bereits stattgefunden, in naher Zukunft sollen auch die ersten positiven Abschlüsse vermeldet werden.
Die alten Haudegen sollen in Hartberg bleiben
Priorität haben für Korherr Dario Tadic, Rajko Rep und natürlich Cheftrainer Markus Schopp. Was die Verlängerung Schopps betrifft, ist der Obmann der Hartberger zuversichtlich: „Hartberg ist in Österreich eine gute Adresse, wir arbeiten gut zusammen. Warum sollte er nicht bleiben?“ Auch wirtschaftlich können die Oststeirer durch den frühen Klassenerhalt einen Schritt nach vorne machen. „Natürlich ist es besser, jetzt mit potenziellen Sponsoren zu sprechen und nicht erst im Mai oder Juni“, sagt Korherr. Von 4,3 Millionen Euro Budget würden sich die Hartberger gerne Richtung fünf Millionen Euro bewegen. „Für uns wäre das ein Wahnsinn.“
Neue Baustellen starten
Geplant sind auch Verbesserungen der Infrastruktur. Am Stadion sollen Adaptionen vorgenommen werden – das größte Infrastrukturprojekt ist aber ein anderes: Am Gelände um das Stadion soll eine Geschäftsstelle entstehen – mit Büroräumlichkeiten, die eines Bundesligisten würdig sind, auch für die Trainer. „Wir überlegen nicht, die Anzahl unserer Büroangestellten zu erhöhen. Wir könnten aktuell auch gar nicht, wir wüssten nicht, wo wir neue Mitarbeiter hinsetzen sollen“, sagt Korherr. Dass auch das Trainerteam ein neues und größeres Büro bekommen wird, ist fix. „Das steht mehr als nur an“, sagt Korherr. Der Bau des Bürogebäudes wäre schon beim Aufstieg in die Bundesliga vor eineinhalb geplant gewesen – jetzt scheint die Zeit reif dafür zu sein.
Weiteres Team
Sportlich soll die „Zweier“ in die Landesliga aufsteigen. „Wir haben beim Verband angefragt, ob wir eine KM III gründen dürfen“, sagt Korherr. Die diesbezügliche Antwort ist noch ausständig. Ziel dahinter wäre jedenfalls, Spieler so früh wie möglich zum Erwachsenenfußball zu führen. „Natürlich wäre der Plan, Spieler aus der eigenen Jugend in die Bundesliga zu bringen“, sagt Korherr. „Das ist wesentlich für unsere Identität. Wegen Spielern aus der Region kommen die Zuschauer.“