Das 1:2 gegen Nordmazedonien war für das slowenische Nationalteam ein Dämpfer. Plötzlich müssen die Slowenen am Sonntag gegen Österreich gewinnen, um noch eine realistische Chance auf die Teilnahme an der Europameisterschaft zu haben. „In der Defensive zu passiv, im Ballbesitz keine Ideen“, sagt Hartberg-Spielmacher Rajko Rep, der sich das Auswärtsspiel seiner Landsleute in Nordmazedonien im Fernsehen angesehen hat. „Slowenien hat verdient verloren.“ Gegen Österreich sieht der 29-Jährige sein Heimatland trotzdem in der Favoritenrolle. „Es wird ein sehr interessantes Spiel. Die Stimmung im ausverkauften Stadion macht es für Österreich sicher nicht leicht. Slowenien hat genug Qualität“, sagt Rep. Und traut sich auch einen Tipp zu: „1:0 für Slowenien, Andraz Sporar trifft.“
Im Jänner 2014 wechselte Rep, in der laufenden Spielzeit einer von drei Slowenen in der österreichischen Bundesliga, in die Alpenrepublik. Der Offensivspieler begann seine Zeit in Österreich bei der Austria in Klagenfurt, wurde mit dem aktuellen Tabellenführer der Zweiten Liga auch Meister in der Regionalliga. Über den LASK verschlug es Rep nach Hartberg. „In meiner Brust schlagen zwei Herzen, Österreich ist wirklich wunderschön. Aber ich werde immer Slowene bleiben“, stellt er gleich klar, zu wem er am Sonntag hält. Warum es zu Einsätzen im A-Nationalteam nie gereicht hat? „Slowenien hat in der Offensive enorme Qualität. Das haben sie gegen Nordmazedonien leider nicht gezeigt, aber normalerweise brauchen sie mich nicht.“
Früher war das anders, in der U19 und U21 war Rep fixer Bestandteil der Auswahl seines Landes und wurde als Spielmacher auch auf wichtiger Position eingesetzt. Bei seinem U21-Debüt teilte er sich das Zimmer übrigens mit Jan Oblak, Weltklassetorhüter im Dienste von Atletico Madrid. „Das war ein Zufall, ich wurde nachnominiert, weil sich ein Spieler verletzt hat. Und ich weiß nicht wieso, aber im Zimmer, in dem der Tormann schläft, ist immer Platz.“ Später war dann Leipzigs Kevin Kampl Zimmerkollege Reps. „Mit ihm und einigen jungen Spielern hatte ich bis vor zwei Jahren noch Kontakt, das ist jetzt aber auch weniger.“
In seiner Heimat an der slowenisch-kroatischen Grenze, bei seinen Eltern, und somit nicht mit den Kollegen in Hartberg, wird sich Rep das Länderspiel am Sonntag anschauen. „Ungefähr zwei Mal im Monat bin ich zu Hause.“