Bis Mitte September kannte Dominik Prokop in Hartberg nur einen Cheftrainer: Markus Schopp. Mit der Rückkehr des Grazers im Februar 2023 zog es auch Prokop von Kroatien in die Oststeiermark. Seither startete der Offensivakteur noch einmal richtig durch, zählt mit seiner Spielstärke zu den absoluten Leistungsträgern in Hartberg. In der mutigen Spielidee konnte sich der 27-Jährige entfalten, hat seinem ehemaligen Coach also viel zu verdanken. „Er war ein Grund, wieso ich damals zu Hartberg gekommen bin“, sagt Prokop. „Wir hatten immer ein gutes Verhältnis und ich bin ihm wirklich dankbar. Trotzdem will ich gegen ihn gewinnen.“
Seit 22. September hat der Wiener einen neuen Chef, der ebenfalls aus der Bundeshauptstadt kommt und wie Prokop auch eine enge Verbindung zur Wiener Austria – auch wenn sich die Wege davor noch nie gekreuzt haben. „Natürlich kennt man sich, aber wir haben noch nie zusammengearbeitet.“ Die Chemie stimmt dennoch: Unter Manfred Schmid stand der ehemalige U21-Nationalteamspieler beim TSV in sechs Spielen fünf Mal von Beginn an auf dem Feld, traf dabei zuletzt beim 3:0 gegen Austria Lustenau zum ersten Mal seit dem ersten Spieltag in der Liga wieder. „Das war wichtig für mich, vor allem weil ich davor viele gute Chancen liegen gelassen habe.“
Hartberg als Sprungbrett
Die Statistik des neuen Übungsleiters kann sich jedenfalls sehen lassen. Fünf Siege, eine Tordifferenz von 12:5 und Tabellenplatz sechs sprechen eine klare Sprache. Was hat sich unter Schmid also verändert? „Er hat das einfach von Beginn an super gemacht, wenn man bedenkt, dass wir davor keinen Liga-Sieg auf dem Konto hatten. Man merkt auch, dass er viel Erfahrung hat, egal ob als Spieler oder Trainer. Das sieht man dann im Auftreten.“ Beide haben außerdem eine „ähnliche Idee, wenn es um Fußball geht“.
Auf das Duell mit den Linzern freut sich Prokop schon lange. Neben einem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer trifft er auch auf Ex-Teamkollege Maximilian Entrup. Der Nationalteamspieler wartet bei den Linzern noch auf seinen Durchbruch – und das soll laut Prokop auch so bleiben. „Das kann er dann gerne nach dem Spiel gegen uns erledigen, dann würde ich mich auch wirklich mit ihm freuen. Wir haben ja immer wieder Kontakt und ein gutes Verhältnis.“ Entrup ist aber nicht der einzige LASK-Akteur mit Hartberg-Vergangenheit. Auch Sascha Horvath, Florian Flecker und Ivan Ljubic spielten einst für die Oststeirer. „Da sieht man schon, welches Sprungbrett Hartberg ist“, weiß auch Prokop, der sich mit seiner eigenen Zukunft aber noch nicht befassen möchte. „Ich konzentriere mich auf den Moment, der Rest spielt keine Rolle. Wenn ich weiterhin der Mannschaft helfe, kann ich mich irgendwann damit auseinandersetzen.“