Alarmstufe Rot in Hartberg. „Es ist nicht fünf vor, sondern fünf nach zwölf“, sagt Hartberg-Geschäftsführer Erich Korherr. Die drei Trainingsplätze sind einer Bundesligamannschaft nicht mehr würdig, würden mittlerweile sogar eine gewisse Verletzungsgefahr mit sich bringen. Daher trainiert die Hartberger Bundesligamannschaft ab Mittwoch für unbestimmte Zeit in Schielleiten: „Jeder im Verein sieht es, wir müssen an der Trainingsinfrastruktur etwas ändern. Und zwar jetzt.“
Ein großer Trainingsplatz, ein kleiner Trainingsplatz mit den Maßen 90x60 Meter und ein in die Jahre gekommener Kunstrasenplatz stehen aktuell zur Verfügung und der Andrang ist riesengroß: Immerhin trainieren die Bundesligamannschaft, die Amateure, fünf Akademiemannschaften, zwanzig Juniors-Mannschaften und ab Schulbeginn 3000 Schüler auf den Flächen. „Man kann das gar nicht an Fehlern von Menschen festmachen. Ein Fußballfeld hält so eine Belastung schlicht und ergreifend nicht aus“, sagt Korherr.
„Neubau light“ als unausweichliche Maßnahme
Deswegen also das Ausweichen nach Schielleiten. Aus diesem Grund sind die Hartberger zuletzt bereits immer wieder nach Pinkafeld ausgewichen. Das soll aber ein Ende haben. Der TSV plant den Bau der Trainingsanlage, die beim groß geplanten Stadion-Neubau ohnehin vorgesehen ist, vorzuziehen. „Neubau light“, nannte das Präsidentin Brigitte Annerl bei Sky. Drei Naturrasenplätze und ein Kabinentrakt sollen auf der vorgesehenen Fläche gegenüber des Restaurants einer Fast-Food-Kette in Hartberg entstehen. Kostenpunkt: vier Millionen Euro, Finanzierung offen. Aber: „Es ist unausweichlich, etwas zu machen“, sagt Korherr, „die Trainingsbedingungen sind unzureichend.“
Gespräche über den Neubau hätten zwar erst in den letzten Tagen und bisher nur intern stattgefunden, Trainer Markus Schopp war in diese eingebunden. „Und jeder im Verein hat die Dringlichkeit des Themas verstanden.“ Zeitlicher Horizont? „Am besten beginnen wir mit dem Bau noch vor dem Winter, damit ab März auf den neuen Plätzen trainiert werden kann“, sagt Korherr. Das Ende der Stadionträume der Hartberger ist das freilich nicht. Bekanntlich werden im Winter die Nord- und Südtribüne, Stahlrohrtribünen, die ab nächster Saison nicht mehr erlaubt sind, fixiert. „Das, was wir im Stadion machen, ist nicht mehr als eine Übergangslösung“, stellt Korherr klar.