Das Auftaktprogramm des TSV Hartberg hat es in sich. LASK, Sturm,. Austria Wien und Salzburg sind die Gegner, ehe es in Hartberg zum emotionalen Duell mit dem GAK kommt. Und nach zwei Niederlagen zum Auftakt ist es Frustration, die sich in Hartberg breit macht. Sie Oststeirer stehen als einzige Mannschaft ohne Punkte am Tabellenende. Vom „Kindergarten“ sprach Torhüter Raphael Sallinger nach dem Spiel. „Es ist einfach bitter, was wir für Gegentore kriegen. Wenn wir da nicht schnell lernen, werden wir wenige Fußballspiele gewinnen“, wird Kapitän Jürgen Heil nach dem 0:2 gegen Sturm deutlich. Zwei Standardsituationen führten gegen den LASK zur Niederlage, gegen Sturm haben die Hartberger einen Einwurf verschlafen und nach einem misslungenen Abschluss von Seedy Jatta abgeschaltet, während Mika Biereth energisch durchgelaufen ist.

Mehr Stabilität hat Trainer Markus Schopp beim Trainingsauftakt als Credo ausgerufen. Das System spielt für Heil da aber überhaupt keine Rolle. „Wir können mit zehn Spielern hinten stehen, würde es nix ändern. Weil wir zu naiv, zu jung und zu dumm sind.“ Wichtiger und entscheidender Nachsatz des Rechtsverteidigers: „Noch!“

Der Umbruch im Kader der Hartberger bringt zutage, dass die Fehler der Vorsaison auch heuer begangen werden. „Das sind Buben, die die ersten Schritte in der Bundesliga machen“, sagt Heil und denkt da etwa an Fabian Wilfinger, Justin Omoregie oder auch Benjamin Markus, der zwar erfahren ist, in Slowenien aber auch noch nicht vor so einer Kulisse gespielt hat. Doppelt bitter für die Hartberger: Sowohl gegen Sturm als auch gegen den LASK hat am Ende nicht viel gefehlt. „Das ist brutal frustrierend, weil man merkt, man ist nicht weit weg. Und das tut so brutal weh“, sagt Heil. „Wenn die so viel besser sind und wir so weit weg sind, sag ich: ,Passt, wir lernen noch.´Aber es tut so weh, weil wir nicht weit weg sind.“

Auch Lustenau und Blau-Weiß haben die Hartberger bestraft

Vor einem Jahr war die Gemütslage bei Heil keine andere. „Da bin ich auch da gestanden und habe gesagt, dass wir zu jung und zu naiv sind“, erinnert sich der 27-Jährige. Gegen Lustenau und Blau-Weiß Linz haben die Hartberger damals je einen Punkt geholt – und beide Male einen vermeintlich komfortablen Vorsprung von zwei Toren verspielt. „Da kann man gegen LASK und Sturm schon einmal verlieren“, sagt Heil. Schopp formuliert es ähnlich. „Die Fehler vom letzten Jahr wiederholen sich, sie werden aber anders bestraft.“ Das habe damit zu tun, dass Sturm und LASK eben eine andere Qualität hätten als Blau-Weiß und Lustenau im Vorjahr. „Bei allem Respekt vor jedem Gegner, aber wir haben gegen zwei Titelkandidaten gespielt“, sagt Schopp. „Hätten wir weiterhin den Kader aus dem Vorjahr, wären wir weiter“, sagt Schopp. Aber: „Wir haben sehr viele neue, junge Spieler, die uns andere Möglichkeiten geben. Und auf die Zeit mit diesen Spielern freue ich mich extrem, weil ich der Meinung bin, dass da extrem viel Potenzial ist.“

Für Heil ist klar: „Wir brauchen solche Erlebnisse, um daraus zu lernen. Es muss jeder verstehen, dass jede Aktion in jedem Spiel entscheidend sein kann. So weit sind wir noch nicht, ich hoffe, dass wir schnell lernen.“ Nächste Woche kommt die Wiener Austria nach Hartberg, bevor es für Heil und Co. nach Salzburg geht. „Unser Auftaktprogramm ist hart, wir dürfen aber nicht nervös werden.“