Die Europacup-Saison 2024/2025 findet ohne Hartberg statt. Die Steirer verloren das Rückspiel im Finale des Europacup-Play-offs gegen die Wiener Austria mit 0:1, gesamt 1:3. Und so steht der Tabellenachte der österreichischen „Zwölfer-Liga“ im Europacup, nichts der Fünftplatzierte. Die Krönung der besten Saison der Vereinsgeschichte ist den Hartbergern diesmal leider nicht gelungen.

Von Anfang an entwickelte sich in Hartberg ein munteres Spiel. Kein Saisonausklang, im Gegenteil. Für beide Mannschaften ging es um richtig viel, beide Mannschaften suchten daher ihr Heil in der Offensive. Die Wiener, indem sie hoch pressten und zügig den Abschluss suchten. Die Steirer, indem sie den Ball zirkulieren ließen. Und – ohne Übertreibung – es war spielerisch eine der besten Saisonleistungen der Hartberger.

Gut im Spiel, schlecht im Verwerten

Das letzte Spiel der Saison fasst das gesamte Harberger Frühjahr gut zusammen. Mutig im Spielaufbau konzentriert im Spiel im Mitteldrittel. Und je näher die Hartberger dem Tor der Wiener kamen, desto weniger Durchschlagskraft entwickelten sie. Etwa nach 20 Minuten, als Donis Avdijaj nach schöner Umschaltaktion Maximilian Entrup suchte und Matteo Meisl gerade noch den Ball weggrätschte. Das lag auch daran, dass Maximilian Entrup sich in seinem möglicherweise letzten Spiel für die Hartberger aufrieb – aber im Abschluss unglücklich war. Etwa nach 25 Minuten als ihn Tobias Kainz fein schickte, der ÖFB-Stürmer Austria-Torhüter Christian Früchtl umkurvte, leicht rutschte und aus spitzem Winkel nur die Stange traf, statt den Ball ins leere Tor zu schieben. Draufgabe, dass Dominik Prokop den Nachschuss neben das Tor setzte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre die Führung der Hartberger hochverdient gewesen.

Dass stattdessen die Wiener in Führung gingen, spielte freilich ausschließlich den Veilchen in die Karten. Wieder war es James Holland, der traf (38.) – und wieder war es nach einem Eckball der Wiener. Die Hartberger klärten nicht ausreichend, Holland nahm den Ball mit der Brust an und legte ihn volley ins Eck. Da gab es für die gut 1000 Austria-Fans unter den 4134 Zuschauern kein Halten.

Hartberg dominant, aber ohne Durchschlagskraft

Auch in Hälfte zwei überzeugten die Hartberger mit dominantem Spiel. Je länger das Spiel dauerte, desto tiefer standen die Wiener. Und gleichzeitig offenbarten sich den Wienern Räume für Konter. Chancen fanden aber vor allem die Hartberger vor. Die größte vergab Dominik Prokop nach 59 Minuten, als er nach sehenswertem Solo nur die Stange traf. Trainer Markus Schopp riskierte in der Schlussphase alles, brachte sämtliche zur Verfügung stehenden Offensivkräfte – es blieb vergebens.

Es bleibt spannend, für wen es tatsächlich das letzte Spiel für Hartberg war, empfohlen hätten sich zahlreiche Akteure. Definitiv nicht mehr beim Verein und verabschiedet sind Mario Kröpfl, Manfred Gollner, Fabian Ehmann, Michael Steinwender, Co-Trainer Matthias Urlesberger und Scout Andreas Lienhart, der zum GAK wechselt.