Vor dem Steirer-Duell hätte sich der TSV Hartberg wohl nicht gegen ein 1:1 beim SK Sturm gewehrt. Angesichts des Spielverlaufs regierte bei den Oststeirern jedoch nicht die Zufriedenheit über den Punktgewinn.
Speziell Donis Avdijaj bemängelte, dass man nach der frühen Überzahl angesichts der Roten Karte für Jon Gorenc Stankovic (6.) keinen Sieg nach Hartberg mitgenommen hat: „Wir müssen das viel besser zu Ende spielen und unsere Chancen nutzen. Einige kommen dann in eine Wohlfühloase. Da brauchst du dich nicht selbst anlügen und sagen, es sei super, dass wir einen Punkt geholt haben. Es wäre mehr drinnen gewesen.“
Laut Meinung des Offensivspielers sei das Hartberger Spieltempo zu langsam gewesen, zu oft sei man mit dem Ball nur nach vorne getrabt. „Sturm hat eine super Mannschaft, momentan die beste in Österreich. Aber mit einem Mann mehr und einer Führung darfst du keine Punkte hergeben“, kritisiert der 27-Jährige.
Trainer Markus Schopp hat keine Freude mit dem Schlüsselbegriff Avdijajs: „Ich habe ein Problem damit, wenn ein Spieler von einer Wohlfühloase spricht. Jeder sollte auf sich selbst schauen und seine Aufgaben erledigen.“ Selbige seien nämlich von seinem Team in dieser Partie zum Großteil erfüllt worden.
Bis auf die wichtigste Aufgabe: Die nötige Effizienz zu beweisen, zumindest eine weitere Chance zu verwerten und frühzeitig alles klar zu machen. Schopp: „Das begleitet uns die ganze Saison. Wir haben es schon in zu vielen Spielen nicht geschafft, den Sack zuzumachen, um behaupten zu können, dass wir auch gegen die großen Mannschaften gewinnen können.“
So angenehm die Situation ist, sich voll im Kampf um einen Europacup-Platz zu befinden, weiß man in Hartberg laut Schopp auch: „Wir könnten in einer noch weitaus angenehmeren Situation sein. Deshalb ist die Mannschaft auch kritisch.“