Markus Schopp, Trainer und Sportchef beim TSV Hartberg, spricht klare Worte: „Der SK Sturm schreibt gerade Geschichte für den Verein, der GAK schreibt gerade Geschichte für den Verein. Wir schreiben aber auch gerade Geschichte für unseren Verein.“ Die Oststeirer spielen ihre beste Saison in der Bundesliga und haben es drei Runden vor Schluss in der eigenen Hand, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Auch Rang drei ist noch in Reichweite – und würde die fixe Teilnahme an der Gruppenphase der Conference League bedeuten. „Wir haben alles in der eigenen Hand. Es bleibt bis zum Schluss für alle spannend, das hat auch mit unserer Leistung zu tun“, sagt Schopp.

Diese Chance auf das internationale Geschäft ist freilich auch Thema bei den Gesprächen, wenn mit den Spielern die persönliche Zukunft sondiert wird. Aber auch: „Mit dem Europacup kann ich auch bei potenziellen Neuzugängen das Interesse wecken.“ Hartbergs Kaderumbruch im Sommer hat funktioniert, „dazu kommt die Phantasie von einem neuen Stadion, die Phantasie vom Europacup“, sagt Schopp. Aber auch das Wissen darum, dass Langfristigkeit in Hartberg nicht möglich scheint. „Wir wollen Spielern die Plattform bieten, um dann den nächsten Schritt zu gehen“, sagt Schopp. „Alle Spieler haben diese Plattform genutzt.“ Und trotzdem spielt Hartberg in den Überlegungen der Spieler weiter eine Rolle: „Aber ich kann nicht das Doppelte bezahlen. Wenn sie großes Interesse wecken, stoße ich an meine Grenzen. Aus Liebe zu mir oder zum Verein bleibt keiner“, sagt Schopp.

Interesse an Spielern mit laufendem Vertrag

Um den harten Kern gelte es eine neue Mannschaft zu bauen. „Das ist jedes Jahr wieder eine Herausforderung und gleichermaßen spannend“, so Schopp. Der Trainer sagt aber auch: „Es ist schon ein guter Stamm an Spielern mit Vertrag, den wir zur Verfügung haben.“ Manuel Pfeifer, da gibt es Gerüchte um ein Interesse von Rapid, Maximilian Entrup & Co. haben aber Interessen geweckt. Dass die Hartberger im Sommer Transfererlöse erzielen, ist zu erwarten. „Und damit haben wir in unserer Entwicklung einen Schritt gemacht, von dem nicht auszugehen war“, sagt Schopp.

Ein anderer ist dringend notwendig: „Wir haben ein klares Bild gezeichnet, was beim TSV Hartberg möglich ist.“ Nachsatz: „Beim Thema Infrastruktur müssen wir noch glaubhafter werden, dass wir wirklich alles tun. Da rennt uns die Zeit davon“, sagt Schopp. Im vollen Wissen, dass der Verein bei diesem Thema an die Schmerzgrenze geht. „Es gibt von Vereinsseite das absolute Commitment. Aber der nächste Schritt muss spürbar werden.“ Nur mit neuer Infrastruktur – Stadion und Trainingsgelände – wird Hartberg langfristig eine Rolle in der Bundesliga spielen. „Aktuell sind wir noch nicht sexy genug.“