Es ist noch gar nicht lange her, da kickte Maximilian Fillafer in der Regionalliga, stieg mit seinem Klub St. Spittal/Drau sogar ab. Von der Profikarriere war der gebürtige Salzburger damals weit entfernt. „Dann hat mir eine Berateragentur gesagt, dass sie Potenzial sehen und wir es gemeinsam probieren könnten.“ Gesagt, getan. Das erste Probetraining führte ihn direkt nach Hartberg. „Ich habe mich sofort wohlgefühlt und alle anderen Trainings abgesagt. Es war mein erster Kontakt mit Profifußball, davon träumst du als Kind.“ Neben der herzlichen Aufnahme in die so oft zitierte „blau-weiße Familie“ gab vor allem eine Person den Ausschlag: Trainer Markus Schopp.

Der Grazer wollte Fillafer in die Oststeiermark lotsen. Bisher überzeugte der Offensivakteur in seinen 280 Einsatzminuten vor allem mit „seinem Zug zum Tor“, wie Schopp erklärt. Beim 3:0-Sieg gegen die WSG Tirol im Oktober wurde er dafür sogar mit seinem ersten Bundesligator belohnt. „Er hat schon eine Entwicklung hinter sich und hat eine noch größere vor sich. Vor allem im nächsten Jahr könnte er noch einen Schritt machen“, weiß Schopp um das Talent des 19-Jährigen Bescheid.

Großes Vertrauen

Deshalb schenkte er ihm auch in der kritischen Phase der Meisterschaft oft das Vertrauen, am letzten Spieltag des Grunddurchgangs gegen den SK Sturm sogar von Beginn an. Minuten, die für Fillafer die (Fußball-)Welt bedeuten. „Ich halte sehr viel vom Trainer, da er mir einfach das Vertrauen gibt, das ich brauche. Selbst, wenn es nur fünf Minuten sind.“ Denn die Umstellung von der dritten Liga zu Österreichs Spitzenklasse war zu Beginn noch herausfordernd, aus mehreren Gründen. „Taktisch war der Schritt schon ein Wahnsinn, du musst viel schnellere Entscheidungen treffen.“ Das Talent selbst sieht seine Stärken vor allem in der „Intensität und dem Herz, das ich immer auf dem Platz lasse“.

Dieses wird wohl auch heute gegen die Klagenfurter Austria gefordert sein. Donis Avdijaj, dessen Sperre vom Protestkomitee der Bundesliga von zwei Spielen (eines bedingt) auf ein Spiel auf Bewährung reduziert wurde, fehlt nach Gelb-Rot ebenso gesperrt wie Manuel Pfeifer und Mamadou Sangare, weshalb sich Fillafer Hoffnungen auf einen Einsatz machen kann. In Zukunft will er dann fixer Bestandteil der Startelf sein. „Zu klein kann man gar nicht träumen.“ Das zeigt sich auch am Beispiel seines Team- und Namenskollegen Maximilian Entrup, der von der Regionalliga aus über Hartberg den Sprung in das Nationalteam schaffte. „Das ist ein Wahnsinn. Er ist ein super Spieler und Mensch, von dem ich sehr viel lernen kann.“ Apropos lernen. Derzeit sitzt der Schüler in der trainingsfreien Zeit am Schreibtisch seiner Hartberger Wohnung und lernt für die anstehende Matura, hält aber fest: „Am Platz lerne ich leichter als in der Schule.“