Fußball ist grundsätzlich kein sonderlich komplexes Spiel: An beiden Spielfeld-Enden steht ein Tor. Die Mannschaft muss danach trachten, in einem den Ball möglichst oft unterzubringen. Und auf der anderen Seite verhindern, dass das dem Gegner gelingt. Eine Fußball-Weisheit lauert: Die Spiele werden in den Strafräumen entschieden. Trivial – aber zutreffend.
Die Hartberger haben da seit Beginn der Frühjahrssaison ein Thema. Auf der einen Seite fallen die Gegentore oftmals viel zu einfach. Auf der anderen Seite fehlt die Durchschlagskraft, der Zug zum Tor. Etwas, das die Steirer noch im Herbst ausgezeichnet hat. Nicht umsonst führte Maximilian Entrup bis zum vergangenen Spieltag die Torschützenliste der Bundesliga an, spielte sich in den Notizblock von Teamchef Ralf Rangnick – und ist mittlerweile auch Torschütze für das ÖFB-Nationalteam.
Entrup trägt in Hartberg aktuell einen Rucksack, den lange Jahre Dario Tadic geschultert hatte. Hinter Entrup hat Donis Avdijaj sechs Tore erzielt. Um in der laufenden Spielzeit drittbester TSV-Torschütze zu sein, reichen zwei Tore. Das ist niemandem aufgefallen, als Entrup regelmäßig traf. Dem Mittelstürmer der Hartberger geht es aktuell nicht leicht von der Hand. Und plötzlich fällt auf, dass die anderen auslassen.
Markus Schopp beklagt, seine Spieler würden nicht hingehen, wo es wehtut, um ein Tor zu erzielen. Worte, die er nicht zum ersten Mal wählt. Worte, die er bereits gewählt hat, da hat Entrup noch in der Regionalliga gespielt und Tadic war Toptorjäger der Hartberger.