Und wieder einmal hadern die Hartberger mit dem VAR. Im Frühjahr ein leidiges Thema.

  • Gegen den LASK sieht Ousmane Diakite Rot nach VAR-Intervention, der Schiedsrichter hatte zuvor auf Gelb für Valon Berisha entschieden. Was war passiert? Berisha grätscht mit beiden Beinen in den Ball, Diakite will über den LASK-Spieler springen und trifft ihn am Knöchel.
  • Gegen die WSG aus Tirol sieht Dominik Frieser die Rote Karte, nachdem er versucht, einen Ball auf Kopfhöhe zu stoppen und ein Gegenspieler, den er nicht sehen konnte, mit dem Kopf in sein Bein läuft. Außerdem wird ein klares Foulvergehen an Donis Avdijaj im Strafraum vom Schiedsrichter nicht überprüft.
  • Gegen Sturm wäre für Elfmeter für Hartberg zu entscheiden gewesen – stattdessen gab es neuerdings Eckball (aus dem dann die Führung der Grazer resultierte.)
  • Gegen Salzburg trifft Fernando seinen Gegenspieler Jürgen Heil mit der offenen Sohle an der Wade – der (unabsichtliche) Tritt wird vom Schiedsrichter nicht überprüft. Beim Ausschluss von Ibane Bowat ändert Schiedsrichter Harald Lechner seine Meinung von Gelb auf Rot – nach VAR-Intervention.

„Sie kennen sich vorne und hinten nicht aus“, kritisierte Sportchef Markus Schopp nach dem Spiel in Salzburg die Schiedsrichter-Leistung. „Wenn der Herr Lechner dastehen würde, würde er wahrscheinlich andere Argumente finden, wo er sich rechtfertigt. Die Schiedsrichter versuchen ihr Bestes, ist leider Gottes oft nicht so. Es hat heute schon Entscheidungen gegeben, wo wir wieder diskutieren können.“

Auch Hartberg-Kapitän Heil findet klare Worte, das Vergehen Fernandos betreffend: „Ich möchte da nicht Rot fordern, aber wenn Diakite oder Sangare so ein Foul machen, werden sie sicher ausgeschlossen“, sagt er bei Sky.

Die Hartberger fühlen sich aber nicht nur selbst ungerecht behandelt, mit Marc Janko finden sie einen prominenten Mitstreiter – der Sky-Experte versteht den Ausschluss für Bowat nicht.

Bemerkenswert ist doch, dass der Schiedsrichter zuerst auf Gelb für Bowat entscheidet – also sehr wohl ein Foulspiel des Hartberg-Innenverteidigers ahndet. Auf dem Twitter-Kanal „VAR Österreich“ wird die Entscheidung des Schiedsrichters aber als „Keine rote Karte & Kein Vergehen“ beschrieben.

„Der VAR ist für die Schiedsrichter in Österreich nicht das optimale Instrument. Es wird von Woche zu Woche schlimmer“, sagt Hartberg-Geschäftsführer Erich Korherr. „Es gibt keine klare Linie und man bekommt keine Informationen mehr und hört nichts.“ Korherr stößt vor allem die unterschiedliche Herangehensweise sauer auf: „Ich bin kein Freund vom VAR und werde auch keiner werden.“ Die Ausnahme für Korherr: Bei Abseitsentscheidungen und wenn es darum geht, die Korrektheit von Toren zu überprüfen. „Da ist das top.“