Es war sicher nicht sein bester Tag“, analysierte Hartbergs Donis Avdijaj nach dem 0:0 gegen den LASK die Schiedsrichterleistung von Arnes Talic. Als Ausrede für eine überschaubare Partie wollte es keine Mannschaft gelten lassen – zu Recht. Dem Unparteiischen gebührt auch Respekt, entschuldigte sich Talic nach Abpfiff bei beiden Parteien für ein turbulentes Spiel. „Damit ist das Thema abgehakt“, war der Tenor.
Ein anderes Thema stand dafür erneut im Mittelpunkt. Denn nicht nur beim 1:1 der Salzburger in Linz am Samstag gab es umstrittene Entscheidungen. So historisch der Rekordtreffer von Petar Ratkov nach sechs Sekunden auch war, so irregulär war die Entstehung. Der Stürmer stand beim Anstoß deutlich in der gegnerischen Hälfte. Schiedsrichter Alan Kijas übersah dies und der VAR durfte nicht eingreifen, da dies bei Anstoßsituationen nicht vorgesehen ist.
„Fatale Entwicklung“
Umso öfter griff er tags darauf im Duell zwischen Hartberg und dem LASK ein. „Der VAR ist eine Katastrophe“, wurde TSV-Obmann Erich Korherr deutlich. Griff der Video-Assistent bei einem Abseitstor von Moses Usor noch berechtigterweise ein, sorgte ein Zweikampf zwischen Ousmane Diakite und Valon Berisha für Diskussionen. Zunächst zeigte Talic dem LASK-Akteur Gelb, nahm die Entscheidung dann nach Überprüfung zurück und stellte den Hartberger Mittelfeldmann vom Platz. Zwar stieg Diakite seinem Gegenspieler auf den Fuß, Absicht ist dem Sechser aber keine zu unterstellen und durch die Grätsche Berishas konnte er auch nicht ausweichen. „Das ist ein Wahnsinn und völlig überzogen“, haderte TSV-Kapitän Jürgen Heil. In der Schlussphase nahm der Unparteiische auch einen Handelfmeter für Hartberg nach Videostudium zurück.
Das ärgerte Hartbergs Trainer Markus Schopp nicht so sehr wie der Einfluss, den der VAR nimmt. „Das sind ganz enge Geschichten, in denen man immer für jede Seite Argumente findet. Aber wenn ich als Schiedsrichter die beste Perspektive auf dem Platz habe, und das war beim Elfmeter und der Roten Karte so, dann muss ich einfach die richtigen Entscheidungen treffen und kann mich nicht darauf verlassen, dass da jemand sitzt, der mir sowieso hilft“, sagte Schopp und sprach von einer „fatalen Entwicklung“. Es ginge darum, klare Fehlentscheidungen zu korrigieren und nicht in jeder Situation die bestmögliche Entscheidung zu treffen.