Beim Auftakt der Hartberger bat Markus Schopp 30 Feldspieler und fünf Torhüter auf dem Hartberger Naturrasen zum Training. „Viel zu viele“, schnauft der Hartberg-Sportchef. „Da waren aber auch junge Spieler aus der zweiten Mannschaft dabei, die wir jetzt drei Wochen lang dazunehmen.“ Schopp hat die Winterpause genützt, um bei Arsenal und Brighton zu hospitieren. „Das ist eine andere Sportart“, sagt Schopp. Und berichtet vor allem in Brighton „richtig nah“ dabei gewesen zu sein. Schopps ehemaliger Sportchef bei Brescia ist einer der besten Freunde von Brighton-Trainer Roberto de Zerbi. Und der gestattete Schopp einen intensiven Blick in die Trainingsarbeit. „Es ist beeindruckend, was dort aufgebaut wurde“, sagt Schopp

Und aufbauen will er auch in Hartberg etwas. „Wir haben viele Ideen. Wir wollen im Ballbesitz noch besser werden, wir wollen gegen den Ball noch besser werden“, sagt Schopp. Marin Karamarko wird da keine Rolle mehr spielen, der Vertrag mit dem Defensivspieler wurde aufgelöst. Mit Yannis Nahounou von Nizza spielt ein 19-jähriger Innenverteidiger eine Woche lang vor. Ob es da zu einer Verpflichtung kommt, ist freilich offen. „Mein Stand ist: Wir tun nichts, solange es keine Abgänge gibt“, sagt Schopp. „Weil ich sehe, dass alle hungrig sind und dabei sein wollen bei der Geschichte.“

Keine Angebote für Leistungsträger

Für Ousmane Diakite, Maximilian Entrup und Co. liegen aktuell keine konkreten Angebote vor. „Gerüchte gehören dazu, wenn man im Profifußball eine gute Saison spielt. Aber ich konzentrier mich auf Hartberg, das ist die Gegenwart“, sagt Goalgetter Maximilian Entrup. „Mal schauen, was die Zukunft bringt.“ Sätze, die Schopp wohl gerne hört. „Aber ich bin lange genug dabei, ich weiß, was es heißt, wenn einer ein unmoralisches Angebot bekommt. Dann kann man dem Spieler eh nichts in den Weg legen und das wollen wir auch nicht“, sagt der Trainer. Mit den „unzufriedenen Spielern“ – etwa Manfred Gollner oder Mario Kröpfl, die im Herbst keine Rolle gespielt haben – wird die Situation besprochen „und die nächsten Monate skizziert. Da muss man eine Lösung finden.“

In den nächsten Tagen und Wochen wird jedenfalls der Kunstrasen in Vorau genutzt. Der ist in einem besseren Zustand als jener in Hartberg – und die Naturrasen-Lösung ist keine dauerhafte. „Das haben wir nur so gemacht, weil wir gewusst haben, dass wir nicht viel machen“, sagt Schopp nach dem Nachmittagstraining. Schon am Vormittag haben nämlich Testungen stattgefunden. Alle Spieler sind fit und ohne Wehwehchen aus dem Urlaub zurückgekommen. Bei Entrup macht der Rücken „keine Probleme“. Auch wenn es nicht so ist, wie es sein sollte. „Es ist halt eine verflixte Geschichte mit der Bandscheibe. Ich muss halt meine Übungen machen.“ Auch Donis Avdijaj ist nach seiner Rippenprellung wieder fit – auch wenn der Offensivspieler nach der Einheit schnaufte: „Ich wäre gerne wieder 20.“ Fulham-Leihspieler Ibane Bowat steht ebenfalls wieder voll zur Verfügung, beim Innenverteidiger wurde noch in der letzten Pflichtspielwoche vor der Pause mit der Reha begonnen.

Schopp will verändern und optimieren

„Die Pause war fast zu lang. Man vermisst das Fußballspielen einfach“, sagt Entrup, der Sri Lanka erkundet hat. „Die Läufe gehören dazu, aber gehen einem irgendwann dann schon auf die Nerven.“ Auch Avdijaj sagt: „Wenn ich mich entscheiden hätte müssen zwischen Urlaub und weiterspielen – ich hätte gerne weitergespielt.“ Verständlich, die Hartberger liegen auf Rang vier der Tabelle und waren in bestechender Form.

So hatte das Trainerteam um Schopp aber mehr Zeit, um zu analysieren und zu planen. „Wir wollen ein paar Sachen verändern, ein paar Sachen optimieren“, sagt Schopp zur inhaltlichen Ausrichtung in der Vorbereitung auf die Rückrunde. „Der eine oder andere Gegner hat sich schon besser eingestellt auf uns, da wollen wir flexibler werden.“ Thema Gegenpressing, Thema verteidigen in der tiefen Linie.