Wie schnell sich im Fußball alles ändern kann, zeigt sich seit einiger Zeit vor allem in Hartberg. Vom Abstiegskandidaten im Frühjahr zur Sensationsmannschaft der Bundesliga, von einem der ältesten Kader zu einer jungen und hungrigen Truppe mit viel Talent. Doch nicht nur spielerisch hat sich in der Oststeiermark einiges verändert, auch in der Kabine und am Platz geben ganz andere Spieler als noch vor einem Jahr den Ton an.
Einer von ihnen ist Kapitän Jürgen Heil, der nach seiner gelb-roten Karte gegen Klagenfurt heute aber pausieren muss. Dahinter sind Tormann Raphael Sallinger und Routinier Tobias Kainz Teil des „neuen“ Führungsdreiecks, die Nachfolger von Rene Swete, Dario Tadic und Thomas Rotter. Sallinger selbst hat sein Team in dieser Saison bereits einmal als Spielführer auf das Feld geführt, beim 1:0-Heimsieg gegen Rapid vor ziemlich genau einem Monat ersetzte er den gelb gesperrten Heil. „Wir drei waren aber auch davor immer schon Spieler, die das Heft in die Hand genommen und Sachen angesprochen haben. Jetzt sind wir noch routinierter, haben mehr Spielpraxis und sind in der Rangordnung eben aufgestiegen“, sagt der TSV-Schlussmann.
Seine Rolle als Führungsspieler steht exemplarisch für die Entwicklung des Kärntners. Vor einem Jahr noch Nummer zwei, zählt Sallinger mittlerweile zu den besten seiner Zunft in der Liga. „Natürlich bist du in einer Führungsrolle glaubwürdiger, wenn du deine Leistungen bringst, deshalb bin ich froh, dass mir das gelingt.“ Auch wenn sich die Führungsetage in der Kabine mit dem Umbruch im Sommer verändert hat, bleibt eines gleich: „Der Hartberger Geruch“, wie es Sallinger nennt. „Dieser Geist ist noch immer da, wenn du die Kabine betrittst und das ist wichtig. Wir sind ein kleiner Verein und haben eine ganz spezielle Kabine. Wir können nur als Team erfolgreich sein.“ Heute gegen den WAC übernimmt übrigens Tobias Kainz die Kapitänsbinde, er ersetzt wohl Heil als Rechtsverteidiger. Für den angeschlagenen Ibane Bowat rückt wohl Michael Steinwender in die Innenverteidigung.