Maximilian Entrup trifft in der Bundesliga aktuell alle 75 Minuten. Im Cup hat er in der ersten Runde mit zwei Toren maßgeblichen Anteil am Aufstieg gegen den FavAC. Sechs Spiele hat Entrup in der laufenden Saison aber auch schon verpasst – eine Bandscheibenvorwölbung zwischen dem fünften Lenden- und erstem Sakralwirbel hat den Mittelstürmer temporär ausgeschaltet. Nach seinem Doppelpack gegen den WAC am 2. September konnte sich der 26-Jährige kaum bewegen, zu stark waren die Schmerzen im Rücken.
Knapp acht Wochen später benötigte er gegen Lustenau nur fünf Minuten, um zu treffen. Und es war nicht sein einziges Tor, Entrup hat sich mit einem Doppelpack zurückgemeldet. „Natürlich ist es super, wenn man gleich wieder trifft“, sagt der 26-Jährige. „Über allem steht aber die Mannschaftsleistung.“ Die Verletzungspause ist für Entrup vorbei. „Ich habe aktuell keine Schmerzen und bin auch nicht beeinträchtigt.“ Ganz weg geht die Bandscheibenvorwölbung aber nicht mehr. In der Pause hatte er viel Zeit, um nachzudenken. „Natürlich wäre man gerne dabei, wenn die Mannschaft Erfolge feiert“, sagt er. „Die Jungs machen einen super Job. Wir sind eine super Truppe, die unglaublich zusammenhält.“
Und wenn der Mittelstürmer nicht zur Verfügung steht, dann treffen aktuell eben andere. Donis Avdijaj, Christoph Lang. „Sogar der Friesi trifft wieder“, scherzt Entrup. Angesprochener Dominik Frieser hat gegen Lustenau sein erstes Saisontor erzielt. In der Torschützenliste ist Entrup vorne dabei. „Darauf schaue ich nicht, da mache ich mir keinen Druck“, sagt Entrup. Und doch kann er nicht leugnen, ein Goalgetter zu sein. Das zeigt auch seine Statistik aus der Regionalliga in den vergangenen zwei Jahren.
Kann man Tore schießen lernen? „Das bin ich schon oft gefragt worden“, sagt Entrup. Und er wiederholt sinngemäß, das, was Gary Lineker bei der Ballon d‘Or-Gala in Richtung Erling Haaland gesagt hat: Es geht darum, Situationen richtig zu lesen und zu antizipieren, was passiert. Entrups Beispiel ist sein Tor gegen Salzburg: Jürgen Heil klärte da den Ball, schlägt einen Pass über 70 Meter. „Ich kann nur antizipieren, dass genau das passiert und muss loslaufen. Wenn ich warte, bis der Ball gespielt wird und dann loslaufe, ist es zu spät“, sagt Entrup.
Mit dem 1:1 ist Hartberg damals zu Hause in die Pause gegangen, es war das erste Gegentor, das die Salzburger unter Gerhard Struber kassiert haben. Heute sind die Salzburger wieder in Hartberg zu Gast. „Im Optimalfall reicht heute ein Tor“, sagt Entrup. Die Brust der Hartberger ist breit. „Wir wollen weiterkommen, sonst müssen wir nicht antreten“, sagt der Stürmer. In der Bundesliga spielte Hartberg 45 Minuten gut. „Wenn wir das 90 Minuten auf die Wiese bringen, haben wir eine Chance“, sagt Entrup. In der Liga musste sich die Mannschaft von Trainer Markus Schopp 1:5 geschlagen geben.
Ob Entrup nach seiner Verletzung gegen Salzburg bereits von Anfang an stürmt? „Ich würde verstehen, wieder von der Bank zu kommen. Wenn ich meine Leistung auf dem Platz bringe, kommt alles andere von selbst.“