Der LASK bleibt für den SK Sturm anscheinend wirklich unbezwingbar. Die Linzer fügten den Grazern mit dem 2:0 in der sechsten Runde die erste Saisonniederlage zu. Der letzte Sieg der Steirer gegen den LASK datiert vom 24. April 2019 – ein 2:1-Auswärtssieg. Von einem Heimsieg waren die Schützlinge von Trainer Christian Ilzer weit entfernt, ein Punkt wäre drin gewesen.
Die frühe Führung durch Husein Balic bereits in der sechsten Minute spielte den Gästen aus Oberösterreich in die Karten. Sie ließen den Ball gut zirkulieren, die Grazer kamen vor allem in den Anfangsminuten aus der Statistenrolle nicht heraus. Das Tempo und die Intensität waren hoch. Sturm brauchte eine gute halbe Stunde, um sich zu akklimatisieren, das Spiel offen zu gestalten. Mit einem 0:1-Rückstand ging es in die Pause, da war die beste Sturm-Chance in der vierten Minute schon vergessen, als Jakob Jantscher nach einer Hereingabe von Kevin Friesenbichler im Strafraum über den Ball säbelte.
Der Kommentar zum SK Sturm von Michael Lorber!
Nach dem Seitenwechsel wurden die Grazer aktiver, versuchten, gegen die gut stehende LASK-Abwehr Lösungen zu finden. Andreas Kuen und Jantscher fanden gute Möglichkeiten vor, Ivan Ljubic in der 66. Minute wohl die beste Sturm-Chance im ganzen Spiel. LASK-Torhüter Alexander Schlager parierte souverän. Zeit für Aufwärmübungen, wie in der ersten Hälfte, hatte er keine mehr.
Sturm drängte, ohne besonders gefährlich zu werden. „Wir hatten ein paar Halbchancen, die wir besser hätten ausspielen müssen. Es ist sehr bitter, so ein Spiel zu verlieren“, sagte Stefan Hierländer. Bitter war vor allem das zweite Gegentor in der 91. Minute. Dem Treffer ging ein verunglückter Rückpass von Amadou Dante zu Jörg Siebenhandl voraus. Der eingewechselte Mads Emil Madsen bedankte sich, spielte einen Querpass auf Johannes Eggestein, der ins leere Tor einrollte.
Vorwurf für den Fehler gibt es keinen, „wichtig ist aber, dass er daraus lernt“, sagt Christian Ilzer. Dass seine Mannschaft im Allgemeinen noch viel zu lernen hat, ist ihm auch bewusst. „Gegen eine Mannschaft, die nicht so intensiv gegen den Ball spielt, funktioniert es schon ganz gut. Aber gegen den LASK haben wir Steigerungsbedarf. Wir brauchen mehr Geschwindigkeit. Es fehlt schon Qualität im Passspiel und Handlungsschnelligkeit. Wir haben die Reifeprüfung nicht bestanden. Aber der Auftritt war nach einer Anlaufphase sehr ordentlich“, sagte der Sturm-Trainer. Am Mittwoch im ÖFB-Cup gegen Wacker Innsbruck dürfen die Grazer zeigen, dass die erste Saisonniederlage ein Ausrutscher gewesen ist.