Sturm-Präsident Christian Jauk hat am Montag in der Sky-Sendung "Dein Verein" bestätigt, dass Sportdirektor Günter Kreissl den Klub mit Saisonende verlassen werde. Dies gab der Pay-TV-Sender am Montagnachmittag mit einem entsprechenden Videobeitrag auf seiner Website bekannt. Das Kuriose daran ist, dass Kreissl selbst nichts von alledem weiß. "Ich kann das nur bestätigen", sagte Jauk. "Ich möchte aber auch hinzufügen, wir werden jetzt nicht jede Woche in der Öffentlichkeit eine Diskussion führen, weil er bis Ende der Saison uns zur Verfügung steht. Das weiß ich beim Günter, darauf kann ich mich verlassen (...) Er hat mir gestern auch noch einmal bestätigt, dass er alles dafür tun wird, damit wir erfolgreich sind."
"Es gibt klare Tendenzen, aber ich kann meinen Abgang nicht bestätigen", sagte Kreissl in der ersten Reaktion und führt weiter aus: "Es ist nichts verschriftlicht und es gibt bisher keine gegenseitige Abstimmung. Ich halte das Verhalten des Präsidenten für unprofessionell." Stunden später beruhigten sich die Wogen wieder. Ein Telefonat sorgte für Aufklärung.
Am Dienstag um 16 Uhr bittet Kreissl gemeinsam mit Jauk ins Trainingszentrum nach Messendorf zu einem Mediengespräch. Es soll für Aufklärung sorgen. Ein gemeinsames Foto, auf dem mit dem Vereinsbier angestoßen wird, soll Einigkeit demonstrieren. "Wir freuen uns auf die morgige gemeinsame Pressekonferenz", lautet die Botschaft.
Die Nachfolge für Kreissl ist ebenfalls ungeklärt und nicht verschriftlicht. Vieles deutet darauf hin, dass Andreas Schicker, Chefscout und jetzt schon engster Mitarbeiter von Kreissl, die Nachfolge antreten wird. Denn ein neuer Geschäftsführer Sport ist aktuell nicht in den Planungen, die über die laufende Saison hinausgehen. Es herrscht Chaos beim SK Sturm. Jetzt muss sich der neue Vorstand nicht nur mit den sportlichen Misserfolgen auseinandersetzen, sondern auch personelle Agenden öffentlich diskutieren.
Und wahrlich hat der SK Sturm in jüngster Vergangenheit damit geglänzt, Spieler erst zu präsentieren, wenn die Unterschriften gemacht waren. Warum Jauk das Ende Kreissls nun bestätigt, ist fraglich. Wie es bei den Grazern nach dem Sommer weitergeht, ist fraglich. Denn auch der Geschäftsführer Wirtschaft, Thomas Tebbich, hat anklingen lassen, dass er sich auch vorstellen könne, bei einem anderen Unternehmen tätig zu werden.