Auch am Tag nach der 1:2-Niederlage des SK Sturm gegen Sporting Lissabon zum Auftakt der Europa League war weniger das Spiel Gesprächsthema. Der Zustand des Rasens erhitzt weiter die Gemüter bzw. sorgt für zynische Kommentare. Erinnerungen ans Jahr 2021 kommen auf, als der ÖFB das Stadion aufgrund des Rasenzustandes und der dadurch zu hohen Verletzungsgefahr für die Spieler sperrte. Sturm musste zwei Heimspiele in Klagenfurt austragen.
Ironie ist nicht angebracht, weil die Stadion-GmbH auf den damaligen Vorfall reagiert hatte. Nach dem Desaster übernahm Stefan Weber die Rasenpflege. Er machte die Ausbildung zum "Fachagrarwirt Sportplatzpflege" und weiß genau, was zu tun ist. Klingt komisch, wenn man sich das Grün in Liebenau ansieht. Doch Weber und sein Team sind gegen das Wetter und die Konstellation im Stadion machtlos. Sehr hohe Temperaturen und die fehlende Luftzirkulation im Stadion ließen die Wurzeln nicht in die Tiefe wachsen. Dadurch reißt das Gras sehr schnell aus. Weber und auch zugezogene externe Rasenexperten kommen zum selben Schluss. Der Rasen wird in naher Zukunft nicht besser werden. Ein Tausch wäre die einzig zufriedenstellende Lösung.
GAK-Heimspiel wäre gesichert
Die Stadion GmbH, Sturm, die Firma Richter Rasen und die Stadt Graz arbeiten gemeinsam an dem Projekt Rasen. "Die Tendenz geht Richtung Rasentausch", sagt auch Gerald Pototschnig, Chef der Stadion GmbH. Ein Termin für den Tausch wurde fixiert, weil die Stadt Graz als Eigentümer die Kosten in der Höhe von rund 150.000 Euro bereitstellt. Die Arbeiten beginnen am 2. Oktober. "Richter Rasen verlegt eine sogenannte Dicksode, auf der man sofort spielen kann", sagt Pototschnig. Das hieße auch, dass der GAK sein Heimspiel gegen Bregenz (7. Oktober) in der Merkur-Arena austragen könnte.
Konstruktive Zusammenarbeit
Die nicht immer friktionsfreie Zusammenarbeit zwischen Sturm und der Stadion GmbH klappt bei diesem Thema sehr gut. "Ich sehe, wie die zuständigen Herren um eine Lösung bemüht sind", sagt Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker.