Eine Eigenschaft zeichnet Topmannschaften im Fußball ganz besonders aus: Sie gewinnen Spiele, auch wenn sie ihre Leistung ganz und gar nicht abrufen. So erging es dem SK Sturm im Bundesligaspiel in Altach. „Wir waren nicht präsent, das war kein gutes Spiel von uns“, sagte Sturm-Mittelfeldspieler Jon Gorenc Stankovic nach der Partie, die mit 2:1 glücklich an die Grazer ging.
Denn der Vizemeister hatte in Vorarlberg sehr zu kämpfen. Die Hausherren agierten sehr mutig und verbissen sich in die Partie. Ein Tor von Adthe Nuhiu wurde – nach Eingreifen des VAR – wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung aberkannt (25.). „Wir haben Glück bei einigen Entscheidungen gehabt und gehen als glücklicher Sieger vom Platz“, sagte Alexander Prass, der wie Gregory Wüthrich nach ihren geplatzten Wechseln in der Startelf stand. Der jüngste Sturm-Neuzugang Dimitri Lavalee nahm in der Cashpoint-Arena auf der Tribüne Platz.
Das Glück von Sturm ging auch in der zweiten Hälfte weiter. Ein Elfmeter – Schiedsrichter Gerhard Grobelnik entschied auf ein Handspiel von David Schnegg – wurde nach Intervention des VAR zurückgenommen (55.).
Es sollte auch im sechsten Bundesligaspiel dieser Saison nicht dazu kommen, dass die Grazer in Rückstand geraten. Denn Otar Kiteishvili zeigte seine ganze Klasse und nutzte eine Möglichkeit zum 1:0 (63.). Die Vorarlberger kamen ausgerechnet dank des Ex-GAK-Fußballer Paul Koller, der aus kurzer Distanz zum 1:1 ausglich (78.), ins Spiel zurück.
In der Nachspielzeit sollten die Grazer aber doch noch jubeln. Joker Mohammed Fuseini sorgte mit seinem dritten Bundesliga-Tor für einen Platzsturm der gesamten Sturm-Bank. Der Treffer des 21-Jährigen brachte den Schwarz-Weißen zumindest bis heute Nachmittag die Tabellenführung. „16 Punkte aus den ersten sechs Spielen können sich sehen lassen, auch wenn dieser Sieg sehr glücklich für uns war. Kompliment an die Altacher, die eine Topleistung abgeliefert haben“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer.
Die Länderspielpause kommt den Grazern gelegen – vor allem Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. Nachdem er in der hektischen Transferzeit sehr viel Zeit in seinem Büro in der Geschäftsstelle verbracht hat, gönnt sich der 37-Jährige einige Tage Urlaub mit der Familie.
Heute Nachmittag fliegen die Schwarz-Weißen von Altenrhein zurück nach Graz. Am Freitag gibt es ein Testspiel gegen Lafnitz in Messendorf. Am 16. September kommt es zum Liga-Topspiel gegen Salzburg.