Der 26. August 2023, er wird für viele der 11.725 Besucher, die in die Merkur-Arena kamen, und wohl auch einige mehr unvergessen bleiben. Es sollte bei Temperaturen von weit über 30 Grad zu einer großen Party im Zuge der Bundesliga-Partie zwischen dem SK Sturm und BW Linz kommen.
Die Feierlichkeiten teilten sich in drei Akte auf. Das Spiel an sich wurde wie von den Grazern erhofft zur klaren Sache. Das lag am Blitzstart. Nach 38 Sekunden ließ Szymon Wlodarczyk seine Torjägerqualitäten aufblitzen und sorgte für den ersten Torjubel. Nicht einmal sechs Minuten später stand es schon 2:0 für die Hausherren. William Böving, der statt Tomi Horvat in die Startelf gerutscht war, traf. Wenig später musste Bryan Teixeira aus dem Spiel, nachdem er einen Schlag bekommen hatte. Für ihn kam der Spanier Javi Serrano in die Partie. „Wir haben zwar auch danach alles kontrolliert, aber mit zu wenig Nachdruck agiert. Wir müssen aus unserer Dominanz auch in der Lage sein, dem Gegner da zu treffen, wo es ihm wehtut“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer später.
Ein unglückliches Eigentor von David Affengruber sorgte in der 54. Minute sogar für den Anschlusstreffer der Oberösterreicher. Kjell Scherpen durfte dennoch noch strahlen. Der Niederländer hält nun den Bundesligarekord für einen Neuzug, der vom Start weg am längsten ohne Gegentor blieb – 413 Minuten. Endgültig entschieden war die Begegnung, als Wlodarczyk per Kopf zum 3:1 nachlegte (61.).
In der 64. Minute feierte Manprit Sarkaria (mit beeindruckender Klasse) nach langer Verletzungspause sein Comeback. Ausgerechnet an seinem 27. Geburtstag holte der Wiener („Nach dem Spiel gönne ich mir zu Hause mit meiner Frau ein Stück Torte“) einen Elfmeter heraus und verwandelte ihn auch selbst zum 4:1-Endstand. Endstand deshalb, weil Wlodarczyks Traumtor zum vermeintlichen 5:1 wegen einer Abseitsstellung aberkannt wurde.
Nach dem Sieg und dem perfekten Geburtstagsgeschenk mit Sarkarias Comeback wurde es Zeit für Jakob Jantscher. Der 34-Jährige wurde nach 250 Spielen für die Grazer gebührend verabschiedet. Nach Reden von Präsident Christian Jauk und Fanklubvertreter Niklas Erkinger steuerte auch Jantscher eine emotionale Ansprache bei. Er bedankte sich für unzählige schöne Momente, die er nicht nur mit den drei Cupsiegen bei Sturm erleben durfte. Nach langen Sprechchören, Tränen bei Jantscher und zahlreichen Zusehern auf der Tribüne hieß es Abschied nehmen. „Aber ich komme fix zurück“, sagte der „echte Schwoaze“. Am Montag beginnt das Abenteuer Hongkong. Die Nummer 13 wird bei Sturm vorerst nicht mehr vergeben.