Man kann es drehen, wenden und analysieren, wie man möchte. PSV Eindhoven war in beiden Spielen der Champions-League-Qualifikation zumindest eine Klasse stärker als der SK Sturm. Es hätte wahrlich zwei fußballerische Sterntage seitens der Schwarz-Weißen gebraucht, um die Niederländer ernsthaft fordern zu können. Zudem fehlte mit Manprit Sarkaria (Muskelfaserriss) der aktuell beste Offensivmann der Grazer. Vergangene Saison brachte es der 26-Jährige auf 15 Scorerpunkte, in dieser Spielzeit bereits auf fünf in fünf Spielen.
"7:2 spricht eine klare Sprache und zeigt, dass uns ein Stück auf dieses absolute Spitzenlevel fehlt", sagte Trainer Christian Ilzer. Auch die Sturm-Spieler waren sich einig, dass PSV eine absolute Spitzenmannschaft mit sehr starken Einzelspielern ist. Man habe aus dem Hinspiel Lehren gezogen, "die wir im Rückspiel bereits verbessert haben", sagte Ilzer. Eindhoven hat nun im Champions-League-Play-off die Glasgow Rangers zum Gegner. Vergangene Saison setzten sich die Schotten mit einem Gesamtscore von 3:2 (2:2, 1:0) durch. Eindhoven blieb die Europa League.
Seedy Jatta wird Sturm-Spieler
In der Europa League möchte sich Sturm in dieser Saison ähnlich gut verkaufen wie 2022/23. Die Grazer verpassten ja mit acht Punkten nur hauchdünn die K.o.-Phase. William Böving, der den Ehrentreffer beim 1:3 im Rückspiel erzielt hatte, sagte sogar: "Wir wollen dieses Jahr in der Europa League besser abschneiden und europäisch überwintern." Und dabei könnte auch Seedy Jatta helfen. Der 20-jährige Norweger soll bereits in Graz zu medizinischen Tests eingetroffen und schon bald vom SK Sturm vorgestellt werden. Sportdirektor Andreas Schicker gab sich bezüglich eines bevorstehenden Transfers zugeknöpft, sagt nur: "Er ist ein interessanter Spieler." Jatta steht aktuell bei Valerenga, dem Tabellen-15. in Norwegen, unter Vertrag. Der Mittelstürmer erzielte in 17 Ligaspielen fünf Treffer und lieferte zwei Torvorlagen. Norwegischen Medien verriet der Offensivmann, dass der SK Sturm ein interessanter Verein ist.
Die Spieler dieses interessanten Vereins müssen das Ausscheiden noch verdauen. Das Scheitern gegen PSV Eindhoven ist kein Beinbruch, aber dennoch schade. Der betriebene Aufwand blieb unbelohnt und hinterließ zumindest körperliche Spuren. Otar Kiteishvili, Jon Gorenc Stankovic und Gregory Wüthrich machten das Regenerationstraining am Dienstag gar nicht mit, unterzogen sich verschiedener Behandlungen. Heute haben die Spieler frei, können sich aber abermals medizinisch behandeln lassen, sofern individuell Notwendigkeit besteht.
Alexander Prass steht vor einem Wechsel
Wie lange Alexander Prass das Sturm-Trikot noch trägt, ist ungewiss. Mehrere Vereine haben wegen des 22-Jährigen nachgefragt, mit einem Klub sind die Verhandlungen fortgeschritten. Gut möglich, dass er schon bald in einer anderen Liga spielt. Am Samstag (17 Uhr) im Auswärtsspiel gegen Austria Lustenau sollte Prass aber schon noch für Sturm einlaufen.