Die erhoffte Sensation ist ausgeblieben. Der SK Sturm verpasst auch heuer den Sprung ins Champions-League-Play-off – wie schon in der vergangenen Saison gegen Dynamo Kiew. Die Hürde PSV Eindhoven war schlichtweg zu hoch. Der 1:4-Niederlage im Hinspiel der dritten Qualifikationsrunde folgte im Rückspiel in der Merkur-Arena ein 1:3. Mit einem Gesamtscore von 2:7 heißt es jetzt eben Europa League statt Champions League, zum dritten Mal in Folge. Das zeigt: Sturm ist seit drei Jahren imstande, konstant guten Fußball zu spielen. Aber eben nicht auf höchstem, sondern auf zweithöchstem europäischen Niveau.

Der Auftritt vor fast ausverkauften Haus war gut. Nicht sehr gut, aber viel besser als vor einer Woche in Eindhoven, wo die Schwarzen-Weißen nicht den Hauch einer Chance hatten. Das Tor von William Böving in der 26. Minute nach Vorarbeit von Alexander Prass ließ alle Grazer Fans hoffen und träumen. In dieser Spielphase zeigte Sturm schnellen und sehr ordentlichen Fußball, betrieb richtig hohen Aufwand, vergab schon zuvor durch Prass (16.) und Böving (19.) gute Chancen, ehe man sich doch noch mit dem Treffer belohnte. Das Stadion tobte nach der 1:0-Führung.

Der Kommentar zum Spiel von Michael Lorber!

Leider nur kurz. Denn die Niederländer machten gleich danach kurzen Prozess mit den Grazern und drehten das Spiel innerhalb weniger Minuten. Zuerst glich Joey Veerman (32.) zum 1:1 aus, dann erhöhte Luuk de Jong (39.) auf 2:1 für die Gäste. Die PSV-Spieler legten einen Zahn zu und machten die Grazer zum „Begleitservice“, ähnlich wie im Hinspiel.

PSV gab den Takt vor

Auch nach der Pause gaben die Niederländer den Takt vor. Ihr Auftritt sah spielender, leichter, schneller und dynamischer aus. Sturm aber gab nicht auf und kam durch David Affengruber zum vermeintlichen Ausgleichstreffer. Doch das 2:2 (58.) wurde nach VAR-Intervention aberkannt, Jon Gorenc Stankovic hatte Tormann Walter Benitez die Sicht verdeckt.

In der 71. Minute feierte der schottische Neuzugang Max Johnston sein Profidebüt bei Sturm. Doch nicht er sollte wenig später im Mittelpunkt stehen, sondern Gregory Wüthrich. Sein Handspiel im Strafraum sorgte nach weiterer VAR-Intervention für einen Elfer, den Ricardo Pepi verwandelte (85.). Das war’s mit Toren an diesem Abend, weil Joker Jakob Jantscher in der Nachspielzeit innerhalb von vier Sekunden zweimal nur die Stange traf.

Sturms Ausscheiden ist aufgrund des Klassenunterschieds verdient. "Das ist ein überragender Gegner, der so viel Qualität hat, jeden Fehler ausnützt", sagte Jusuf Gazibegovic nach dem Spiel. "Das Tor hat uns zurückgeworfen, dann ist es schwer, weil sie jeden Fehler ausnützen. Und man muss sagen, dass es auch verdient ist." Statt Champions League heißt es ab 21. September aber einmal mehr für Sturm: Willkommen, Europa League!