Olympique Marseille, PSV Eindhoven, Sporting Braga oder die Glasgow Rangers – welchen Klub der SK Sturm in der dritten Runde der Champions-League-Qualifikation zum Gegner bekommt, wird heute um zwölf Uhr in Nyon gelost. Sturm-Trainer Christian Ilzer hat kein Wunschlos. "Egal, wen wir bekommen, es ist gegen alle vier Mannschaften brutal schwer zu spielen. Wir brauchen zwei Sterntage, wenn wir weiterkommen wollen", sagt Ilzer und fügt hinzu: "Braga wäre sicher der schwierigste Gegner. Für mich persönlich wären die Rangers aufgrund des Ibrox Parks etwas Besonderes. Für unsere Fans ist aber jedes Stadion eine Reise wert."
Wlodarczykist nicht Höjlund oder Emegha
Bevor sich Sturm auf Europacup-Reise begibt, steht am Dienstag noch der Flug nach Frankreich auf dem Programm. Nach zwei Trainings in Graz hebt die Mannschaft abends ab. Am Mittwoch (18.30 Uhr) steht das letzte Testspiel dieser Vorbereitung auf dem Programm. Gegner ist Emanuel Emeghas neuer Klub Racing Straßburg. Ein Schelm, wer Böses denkt, dass Emegha ausgerechnet dort gelandet ist. "Als wir das Spiel ausgemacht hatten, war vom Transfer noch keine Rede", sagt Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker.
Den Platz von Emegha hat in der Grazer Mannschaft vorerst Szymon Wlodarczyk übernommen und in seinem ersten Pflichtspiel gleich einen Triplepack erzielt. "Szymon ist nicht Rasmus und auch nicht Emanuel. Er hat andere Qualitäten. Aber er braucht noch, um auf das Level zu kommen, das er spielen kann. Das ist ein Prozess, das Potenzial hat er", sagt Ilzer. Er brauche Zeit, um das Sturm-Spiel zu verinnerlichen – so wie einst Kelvin Yeboah, Rasmus Höjlund und auch Emegha. Einen Emegha-Ersatz hat Sturm längst gefunden. Nun gilt es, klug zu verhandeln. Die sportlich Verantwortlichen haben sich bei der Auswahl einzig und allein auf das Profil versteift. "Wir haben genügend Invests in unserer Mannschaft, jetzt zählt nur das Profil", sagt Ilzer und fügt an: "Wir brauchen eine echte Rakete."
Wettkampfhärte weiter steigern
Ohne eine Rakete zogen die Grazer in die zweite Runde des ÖFB-Cups ein. Und ganz so souverän war das Spiel der Grazer trotz des 7:2-Sieges gegen den SAK Klagenfurt aus der Kärntner Liga nicht. Bei beiden Gegentoren sah Sturm nicht gut aus. "Wenn wir mit hundert Prozent Einsatz spielen, sind wir für jede Mannschaft richtig unangenehm. Wenn wir aber etwas nachlässig agieren, sind wir schnell in Richtung Mittelmaß-Mannschaft unterwegs", sagte Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker.
Ähnlich sieht es Trainer Ilzer. Er formuliert es so: "In der Vorbereitung ist vieles gut gelaufen. Ich habe aber auch Dinge gesehen, die gute Anhaltspunkte für Verbesserungen liefern. Es ist in der Vorbereitung gut, wenn nicht alles wie am Schnürchen läuft. In der letzten Vorbereitungswoche gilt es, die Wettkampfhärte weiter zu steigern", erklärt Ilzer.
Und es sieht ganz danach aus, dass der 19-jährige Schotte Max Johnston heute seinen Vertrag bei den Grazern unterschreiben wird.