Während für Rapid noch die Europacup-Teilnahme auf dem Spiel steht, ist die Endplatzierung des SK Sturm seit der vergangenen Runde bereits klar: Die Grazer sind erneut Vizemeister und werden neuerlich in der Champions-League-Qualifikation im Einsatz sein.
Für Sturm-Tore wird Albian Ajeti dann nicht mehr sorgen: Geschäftsführer Sport, Andreas Schicker, bestätigte im Vorfeld der Partie, dass die Kaufoption beim Schweizer nicht gezogen wird. In 23 Partien erzielte der Angreifer in dieser Saison vier Treffer für Sturm, einen davon im Cup-Achtelfinale im Grazer Derby gegen den GAK.
Aber auch ohne die Treffer Ajetis haben die Grazer beim Auswärtsspiel gegen Rapid schon früh angeschrieben. Manprit Sarkaria, der schon beim Cupfinal-Triumph über die Hütteldorfer doppelt getroffen hatte, sorgte in der zehnten Minute für das 1:0 der Gäste. Das Team von Christian Ilzer dominierte das Geschehen in der Anfangsphase nach Belieben, das Tor zum 2:0 durch Otar Kiteishvili (33.) mehr als verdient. Statt einer Zwei-Tore-Führung gingen die Gäste aber nur mit einem 2:2 in die Halbzeit. Denn plötzlich war Rapid voll da – Guido Burgstaller stellte in der 40. Minute mit einem Schuss ins kurze Eck auf 1:2 und die Hütteldorfer drängten auf den Ausgleich. Dieser fiel in der vierten Minute der Nachspielzeit dann auch nach einem Eckball: Roman Kerschbaum war zur Stelle.
Zum Beginn der zweiten Hälfte brachte Ilzer Amadou Dante auf der Linksverteidiger-Position für den erneut angeschlagenen David Schnegg. Und die Pausenansprache dürfte ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Sturm war wie schon zu Spielbeginn die aktivere Mannschaft, Sarkaria (nach schöner Vorarbeit von Emanuel Emegha) und Jon Gorenč Stanković per Kopf scheiterten aber am dritten Tor der "Blackies".
Dafür machte es Marco Grüll in der 66. Minute für die "Grünen" besser. Der Offensivspieler wurde in den Lauf geschickt und zog von der Strafraumgrenze ab – der Ball ging flach ins lange Eck und auf einmal führten die Wiener. Sturm erholte sich von diesem Rückstand nicht mehr und musste die Heimreise mit der 2:3-Niederlage antreten. Damit verpassten die Grazer auch die "perfekte Saison" gegen die Wiener Großklubs. Bis dato waren die Steirer sowohl gegen Rapid als auch die Austria in dieser Spielzeit noch ungeschlagen gewesen.
Das bis heute letzte Mal, dass Sturm eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben hat, war am 28. Juni 2020. Auch damals hieß der Gegner Rapid.
Claus Hollmann