Die sportliche Entwicklung des SK Sturm in den vergangenen zweieinhalb Jahren ist beeindruckend und für jeden Interessierten des schwarz-weißen Traditionsklubs sichtbar. Die Modernisierung des Vereins Sturm Graz passiert abseits des öffentlichen Fokus auch von innen heraus. Im Rahmen der Generalversammlung 2020 wurden der Beirat sowie das Kuratorium konstituiert. Der Beirat ist für die Bewahrung der Tradition und Klubidentität zuständig. Das Kuratorium besteht aus Persönlichkeiten, Entscheidungsträgerinnen und Meinungsbildnern aus den Bereichen Kunst und Kultur, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Medien, Kirche und Sport, die sich in der Öffentlichkeit zu unserem 1909 gegründeten Fußballverein bekennen, wie es auf der Klub-Homepage ausgewiesen ist.
Mitglieder beider Institutionen haben gemeinsam mit dem Fan-Zusammenschluss "Kollektiv 1909" die Idee ins Leben gerufen, neuen Mitarbeitern des SK Sturm – und dazu zählen auch neue Spieler – die Geschichte und die Tradition des Klubs näherzubringen. Dies passiert im Rahmen eines Spaziergangs durch Graz. Besucht werden für den SK Sturm geschichtlich relevante Orte, wie etwa die Steele im Augarten, wo der Klub 1909 gegründet worden ist, oder die legendäre "Gruabn", die langjährige Heimat der Schwarz-Weißen. Zwei dieser Rundgänge inklusive geschichtlicher Sturm-Episoden und -Höhepunkte haben stattgefunden. Den ersten mit Rasmus Höjlund und Luca Kronberger gab es im Sommer 2022, den zweiten in dieser Woche.
Geschichte und Werte vermittelt
William Böving, Alexandar Borković, Emanuel Emegha, Mohammed Fuseini, Tomi Horvat, Arthur Okonkwo, David Schnegg und Bryan Teixeira wurde der Klub von Georg Kleinschuster, Mitglied des Kuratoriumsausschusses und Mitglied des Beirates sowie Stefan Stücklschweiger vom Kuratoriumausschuss genauer erklärt. "Wir sind ein Verein, der modernen Fußball spielt, der für österreichische Verhältnisse ein Großklub ist, aber seinen familiären Spirit stets beibehalten will", sagt Kleinschuster. Er und andere Mitglieder sowie ausgewählte Fans aus der Nordkurve vermitteln den Sturm-Neulingen die Werte, erzählen Geschichten. Diesmal führte der Weg die acht Akteure auch auf den Rathausbalkon. "Der Besuch ist kein schlechtes Omen, sondern ich sehe es als Motivation für die restlichen Spiele in dieser Saison", sagt Stücklschweiger. Was die Spieler mit einem etwaigen Titelgewinn in Graz auslösen könnten, zeigt Kleinschuster, der Bilder von der Meisterfeier an die Spieler verteilt. "Die können sie zu Hause aufhängen", sagt Kleinschuster schmunzelnd.
So streicht etwa William Böving den Unterschied zum FC Kopenhagen heraus. Beide Klubs sind professionell geführt, bei Sturm sei aber alles viel familiärer. Alle Spieler interessierte der kleine Lehrgang, sie fragten nach und haben nun einen Eindruck, welche Bedeutung der SK Sturm in und für Graz sowie die schwarz-weiße Anhängerschaft hat. Ganz nach dem Motto: "Diese Legionäre sind jetzt Sturm-Spieler."
Einige Spieler werden weiterziehen, wie Rasmus Höjlund. Aber keiner von ihnen wird Sturm und die Werte des Klubs vergessen. Schwarz-weiße Nachhaltigkeit eben.