Nach der Punkteteilung ist vor dem Titelkampf. In dieser Saison könnte es tatsächlich zu einem Duell an der Spitze kommen, liegt der SK Sturm vor dem Start der Meistergruppe nur drei Punkte hinter Serienmeister Salzburg. Dennoch wollte Trainer Christian Ilzer in der Sky-Sendung "Talk und Tore Exklusiv" keine großen Ansagen machen: "Ich sitze aber heute nicht da, um eine große Ansage in Richtung Salzburg zu machen. Ich wüsste nicht, was das für uns bringen würde. Vielleicht kommt ja irgendwann einmal der Zeitpunkt, wo ich eine Ansage mache. Und den werde ich auch ganz genau erraten."

Für ihn wäre der Vizemeistertitel "absolut" ein Erfolg. "Wenn wir das, was in uns steckt, wirklich abrufen können, wenn wir wie bisher in der Saison performen und Salzburg aber noch besser ist, muss man Salzburg gratulieren. Sie haben ja kaum was angeboten und auch einen Topkader. Das ist einfach Fakt."

Dennoch sei es wichtig, "Träume zu haben" – vor allem mit Hinblick auf einen möglichen Erfolg im ÖFB-Cup. "Wenn ein Titel rausschauen würde, wäre das auch so ein Moment, wo man einfach stehen bleiben und die Aussicht genießen muss." Im ausführlichen Gespräch gab der Steirer auch Einblicke in sein Seelenleben. "Umso länger ich Trainer bin, umso mehr beschäftigt man sich damit, wo man hinmöchte und wie man wirken will. Mir ist das schon sehr bewusst, ich würde mich selber auch nicht sympathisch finden, wenn ich jetzt gegnerischer Trainer oder Schiedsrichter wäre. Da steht mir dann auch oft der Ehrgeiz ins Gesicht geschrieben."

Ebenso blickte der 45-Jährige zurück auf eine herausfordernde Zeit in seiner Karriere, das Engagement bei der Austria Wien, das er als "extrem lehrreich" bezeichnete. "Ich habe einfach viel mehr gewusst, wie man Sieg und Niederlage einschätzt. Die Zeit bei der Austria hat mir gelernt, auch mal einen Misserfolg zu moderieren und selber auszuhalten. Auch als Person stark zu bleiben, auch in einer Phase, wo es nicht so läuft. Das Jahr bei der Austria hat mir viele Erfahrungen und viele Dinge gelernt."

Auf den Blick zurück folgten etwaige Zukunftspläne, die sich aber garantiert nicht in Österreich abspielen werden. Ein Wechsel zu Salzburg etwa sei "ausgeschlossen". Wohin es Ilzer in der Zukunft einmal zieht, ist ihm derzeit relativ egal. "Mein nächstes großes Ziel ist es, mit Sturm Graz bestmöglich zu performen. Ich habe nie einen Karriereplan gehabt. Ich habe immer versucht, in dem Moment, wo Entscheidungen angestanden sind, eine bestmögliche Entscheidung zu treffen. Den Job, den ich jetzt habe, möchte ich bestmöglich ausüben", erklärt der Sturm-Trainer, fügt aber schon an: "Wenn ein Angebot kommt, muss das schon ein sehr spezielles sein, wo man fast nicht mehr Nein sagen kann. Dann wird man sich das anhören und eine Entscheidung treffen. Aber darüber brauche ich mir jetzt wirklich null Gedanken machen."