Mit einem Sieg beendete der SK Sturm den Grunddurchgang in der Merkur-Arena. Das 3:1 gegen die Wiener Austria war nicht nur hochverdient, es hat so gut wie alles gepasst an diesem Abend in Graz-Liebenau. Die Grazer zeigten sich bärenstark. Die Fans kamen in Scharen, das Stadion war ausverkauft - die rund 16.000 Fans waren Teil eines neuen Zuschauerrekords in der Bundesliga. Und die Stimmung passte sich den Leistungen auf dem Platz an. Sturm setzte von Beginn an die Vorgaben von Trainer Christian Ilzer um. „Wir müssen dominant auftreten“, sagte er. Seine Spieler agierten tonangebend, mutig und variantenreich. Und so spielten sie Chance um Chance heraus. Nur Austria-Tormann Christian Früchtl stemmte sich erfolgreich gegen die schwarz-weiße Offensivwalze. Emanuel Emegha hatte zahlreiche Möglichkeiten, jene in der 34. Minute nutzte er zum 1:0. Die Besucher waren entzückt und erleichtert zugleich. Zwei Minuten lang. Weil Haris Tabakovic (36.) praktisch aus dem Nichts für den Ausgleich zum 1:1 sorgte.
Kommentar: Beim SK Sturm wird der Mensch nie vergessen
Während sich die Grazer in der Kabine auf die zweite Hälfte einschworen, waren die Fans auf den Rängen überzeugt: Wenn Sturm auch in den zweiten 45 Minuten so spielstark agieren würde, wäre ein Sieg die Folge. So lautete die einhellige Meinung. Die Anhänger sollten recht behalten. Und zwar mit beiden Thesen. Erstens, Sturm spielte nach kurzer Anlaufzeit in der zweiten Hälfte richtig stark. Und zweitens, es wurde ein verdienter Sieg. Emegha (65.) legte ein zweites Tor nach und Manprit Sarkaria verwandelte einen Elfmeter (71) zum 3:1-Endstand. Zuvor wurde der eingewechselte Bryan Teixeira von Reinhold Ranftl im Strafraum gefoult. Austrias Verteidiger fand nach dem Spiel auch klare Worte, er sagte: „Sturm war in allen Belangen besser. Wir waren nicht auf dem Platz. Es war zu wenig von uns.“
Die Gründe legte Austria-Trainer Michael Wimmer dar: „Wir wollten mutiger und selbstbewusster auftreten, haben das aber nicht geschafft. Am Ende des Tages war es ein hochverdienter Sieg für Sturm.“ Während die Violetten haderten, jubelten die Schwarz-Weißen. „Ich bin wirklich glücklich, dass wir gewonnen haben. Jedes Mal, wenn ich zu Hause Tore schieße, treffe ich doppelt“, sagte Emegha. Sein letzter Doppelpack datiert vom 13. August 2002 (4:0 gegen Altach). Der 19-Jährige hält nun bei sechs Bundesliga-Toren. Und den Babyjubel (Ball unter dem Trikot) nach dem ersten Tor erklärt er folgend: „Die Frau meines Managers hat vor wenigen Tagen ein Baby bekommen. Das war für sie. Ich habe ja keine Freundin“, sagte er.
„Das war eine tadellose Leistung. Wir haben unsere Energie und unser Potenzial von Anfang bis zum Ende auf dem Platz gebracht“, sagte Trainer Christian Ilzer. Der 45-Jährige ist stolz und übermittelt ein Kompliment an seine Mannschaft. Der Zustand seiner Spieler war in diesem Spiel überragend. Der Topzustand seines Teams war nur kurz weg. Daraus resultierte dann auch der Gegentreffer. Ilzer sprach aber von Traumaktionen und einem hochverdienten Sieg.