Als Christian Ilzer am 17. Juli 2020 als neuer Trainer des SK Sturm präsentiert wurde, löste das gemischte Reaktionen aus. Nicht alle zeigten sich ob der enttäuschenden Saison, die der Oststeirer zuvor mit der Wiener Austria hinlegte, begeistert. Wer jedoch die Hintergründe eruierte und sich die Entwicklung im darauffolgenden Jahr ansah, wusste genau, dass die Probleme der Veilchen viel tiefer lagen.

Heute weiß man, dass sich diese Verpflichtung von Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker als absoluter Glücksfall herausstellte. Zu den Bundesligaplätzen drei und zwei kamen auch noch zwei Europa-League-Teilnahmen. In der aktuellen Saison haben die Blackys zwei Spieltage vor Schluss sogar noch die Möglichkeit in der eigenen Hand, international zu überwintern.

Zuvor wartet heute (14.30 Uhr) allerdings in der Bundesliga der WAC in der Merkur-Arena als Gegner. Siebenmal in Folge mussten sich die Grazer zuletzt vor eigenem Publikum den Kärntnern geschlagen geben. "Es wäre Zeit, dass die Serie endlich reißt", sagt Schicker.
Vor der Partie wird heute Rasmus Höjlund, der in der Sommerpause für rund 20 Millionen Euro Ablöse zu Atalanta Bergamo verkauft wurde, offiziell verabschiedet. Zudem gibt es einen anderen Jubilar. Zwar feiert Trainer Christian Ilzer erst am Freitag seinen 45. Geburtstag, allerdings wird der Oststeirer heute Sturm zum 100. Mal in einem Pflichtspiel coachen.

Die Bilanz liest sich beeindruckend. Bislang gab es 50 Siege, 23 Remis und 26 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 180:116. Sollten die Grazer heute einen Sieg zu Ilzers 100er feiern, würde die Bilanz jener von Ivica Osim fast gleichen. Der verstorbene Jahrhunderttrainer von Sturm kam in seinen ersten 100 Pflichtspielen auf 51 Siegen, 25 Remis und 24 Niederlagen (Torverhältnis 167:105).

Die Entwicklung bei den Schwarz-Weißen ist jedenfalls beeindruckend. Ein Langzeitengagement von Ilzer wie bei Osim erhöht auch sicher die Chance für Sturm, Titel feiern zu können. Vielleicht sogar in der Meisterschaft, eventuell auch schon heuer. "Träumen darf man immer, aber für uns ist es dafür zu früh. Wir bleiben auf dem Boden", sagt Schicker, der noch lange auf Ilzer bauen will.