Es war ein Fußball- wie ein Schachspiel, meinte Sturm-Trainer Christian Lang. Schwarz und Weiß waren an diesem Nachmittag in Liebenau aber keine Kontrahenten, sondern die Farben seiner Mannschaft, die in der Frauen-Bundesliga Austria Wien zu Gast hatte. "Wir haben sie in einer anderen Formation erwartet und daher kurz vor Spielbeginn umgestellt. Das hat uns verunsichert", gab Lang zu. Die Folge: Die Austria war in der Merkur-Arena spielbestimmender und ging verdient in Führung: Ex-Sturm-Spielerin Yvonne Weilharter staubte nach einem Eckball zum 1:0 für die Austria ab (33.).
Dann nahm das Schachspiel Fahrt auf. "In der Pause haben wir wieder auf 4-4-2 mit Raute umgestellt und sind zu unseren Chancen gekommen. Später stellte die Austria auf Fünferkette um und wir haben wieder reagiert", sagte Lang. Er bewies aber mit taktischen Entscheidungen und einer Rochade ein goldenes Händchen: Erst nützte Kapitänin Annabell Schasching eine der sich mehrenden Chancen zum 1:1 (58.), dann brachte Lang Neo-Grazerin Merle Kirschstein in das Spiel, die mit ihrem ersten Ballkontakt das 2:1 erzielte (64.).
"Diese Einwechslung hätte ich mir nicht besser vorstellen können. Es freut mich, dass ich mit meinem ersten Tor der Mannschaft zum Sieg verhelfen habe können", sagte die Neo-Grazerin und Goldtorschützin. Da kam auch Lob von der Kapitänin: "Es freut mich für sie. Das war ein guter Einstieg für sie, erster Kontakt, erstes Tor, noch dazu in diesem Stadion", sagte Schasching.