Rotterdam ist die zweitgrößte Stadt der Niederlande mit dem größten Seehafen der Welt. Aber baden gehen will der SK Sturm am Donnerstag (18.45 Uhr) im zweiten Europa-League-Spiel dieser Saison gegen Feyenoord ganz und gar nicht. Beeindruckend wird das Erlebnis für die Grazer in jedem Fall. Rund 40.000 Zuseher sorgen im Stadion De Kuip für eine heiße Atmosphäre, darunter rund 700 Fans der Schwarz-Weißen. Die Partie wird ausverkauft sein, obwohl einige Plätze frei bleiben. Grund dafür ist die Sperre des Fanblocks, die von der UEFA aufgrund von Zuschauerausschreitungen ausgesprochen wurde.
Der 1908 gegründete und damit ein Jahr ältere Klub als Sturm ist nicht nur für Trainer Christian Ilzer ein "großer Name im europäischen Fußball. Man riecht förmlich die Tradition, wenn man das Stadion betritt." In der Vorsaison standen die Rotterdamer im Finale der Conference League. 1974 und 2002 holte man den Titel im UEFA-Cup, 1970 sogar den Europapokal der Landesmeister (mittlerweile Champions League) und den Weltpokal.
"Können Feyenoord vor Probleme stellen"
Ein Name steht für diesen Erfolg und ist rund ums Stadion allgegenwärtig – sogar eine Straße ist nach ihm benannt. Der im Alter von 66 Jahren 1992 verstorbene Ernst Happel trainierte Feyenoord (mit dem Österreicher Franz Hasil in der Startelf) und genießt Heldenstatus. "Dass die größte Stunde dieses Vereins von einem Österreicher geprägt wurde, zeigt seinen Stellenwert eindrucksvoll. Feyenoord hält Ernst Happel nicht umsonst ewig in Erinnerung", sagt Ilzer anerkennend.
Neben Stefan Hierländer (gesperrt) fehlen auch Albian Ajeti und Jakob Jantscher (beide angeschlagen). Otar Kiteishvili steht erstmals nach seiner langwierigen Achillessehnenverletzung wieder im Kader. Ilzer: "Feyenoord ist ein Topteam, aber wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen, können wir sie vor Probleme stellen."
Michael Lorber aus Rotterdam