Es herrscht ein Ausnahmezustand beim SK Sturm. So alltäglich ist eine Teilnahme in einer europäischen Gruppenphase für die Grazer nämlich nicht. Abgesehen von den beiden Teilnahmen an der Champions League 1998/99 (gegen Spartak Moskau, Real Madrid und Inter Mailand), 1999/2000 (gegen Marseille, Manchester United und Croatia Zagreb) und 2000/01 (gegen Glasgow Rangers, Galatasaray Istanbul und Monaco bzw. in der zweiten Gruppenphase gegen Valencia, Manchester United und Panathinaikos Athen), gelang es den Schwarz-Weißen seither nur noch drei Mal, an einer lukrativen Gruppenphase teilzunehmen – jedes Mal in der Europa League. 2009/10 ging es gegen Dinamo Bukarest, Galatasaray Istanbul und Panathinaikos Athen, 2011/12 gegen Lok Moskau, AEK Athen, Anderlecht und 2021/22 gegen Monaco, PSV Eindhoven und Real Sociedad.

Heute ab 13 Uhr darf Sturm wieder bei einer Auslosung mitzittern. In Istanbul erfährt die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer die Gegner für die Gruppenphase. Vertreten sind die Steirer in der Türkei durch Bruno Hütter, den Leiter für Spielbetrieb und Sicherheit. Mitgefiebert wird von den anderen in der Heimat. Einige Traumgegner warten auf jeden Fall. Sturm wird aus dem vierten Topf gezogen und bekommt daher jeweils einen Kontrahenten der Töpfe 1, 2 und 3 zugelost. Ein Wiedersehen mit Manchester United mit Superstar Cristiano Ronaldo ist genauso möglich wie ein Duell gegen den regierenden Conference-League-Sieger AS Roma mit Kulttrainer Jose Mourinho oder Österreicher-Duelle gegen Union Berlin mit Christopher Trimmel, Freiburg mit Michael Gregoritsch und Philipp Lienhart oder Roter Stern Belgrad mit Aleksandar Dragovic. Auch Arsenal als Premier-League-Spitzenreiter könnte den Grazer Rasen beehren. Wen sich Ilzer wünscht? „Wenn man solche Namen wie Manchester United, AS Roma oder Arsenal hört, freut sich jeder Fußballfan, auch ich“, sagt der Oststeirer.

Schon vor der Gruppenphase, die am 8. September startet, darf sich Sturm über einen Batzen Geld freuen. Neben den fixen 3,63 Millionen Euro Startgeld hat der Vizemeister nach dem Aus von Austria Wien im Play-off gegen Fenerbahce auch den gesamten rot-weiß-roten Kuchen im Market Pool in Höhe von rund 500.000 Euro sicher.

Aber das ist neben den erwartenden Zuschauereinnahmen, die rund eine Million Euro brutto betragen werden, noch nicht alles. Dank der sogenannten Koeffizientenregelung bekommt Sturm für jeden Platz, den man vom Klub mit dem schlechtesten Klubkoeffizienten entfernt liegt, 130.000 Euro extra. Da Sturm fünf Gegner hinter sich lässt, klingelt die Kasse gleich noch einmal – 650.000 Euro gibt es als Bonus.